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^ „Gräueltaten im Sudan, New York, Zohran Mamdani, Demokraten, Donald Trump, Johann Wadephul“

Außenminister Johann Wadephul sagte letzte Woche bei einem Besuch in Syrien, er könne sich nicht vorstellen, dass Flüchtlinge schnell in das vom jahrelangen Bürgerkrieg verwüstete Land zurückkehren könnten. Zusammenfassend zeigte der CDU-Politiker Empathie inmitten der Zerstörung. In der CDU, die die Welt seit einiger Zeit fast ausschließlich durch die Linse der Asylzahlen betrachtet, reichte das aus, um eine Meuterei auszulösen. Seit Tagen versuchen Wadephuls Parteikollegen, die Aussage des Ministers zu relativieren. Zuletzt bestätigte Merz am Montag, dass nun mit Abschiebungen nach Syrien begonnen werden könne.

Der Streit ist nicht beigelegt. Wenn überhaupt, wird es schlimmer, wie meine Kollegen vom SPIEGEL-Hauptstadtbüro berichten. Bei der Sitzung der Unionsfraktion am Dienstag sollte Wadephul sich erklären – und sorgte offenbar nur noch für mehr Irritationen, unter anderem durch den Vergleich der Zerstörungen in Syrien mit denen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Die ersten Abgeordneten fordern nun seinen Rücktritt.

Fraktionschef Jens Spahn warf Wadephul offenbar indirekt einen Imageschaden für die Koalition vor. Dem Spahn gelang es nicht, im Sommer die Mehrheit für eine Richterwahl zu organisieren. Die Demontage des Außenministers hat inzwischen ein solches Ausmaß erreicht, dass sich der Bundespräsident genötigt sah, ihm zu helfen. Wenn jemand vor den Trümmern eines Krieges stehe und seine Erschütterung zum Ausdruck bringe, sagte Frank-Walter Steinmeier im Deutschlandfunk, dann könne man dieser Erschütterung eine Zeit lang Raum geben.

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