
Der Goldpreis steigt ungebremst
Die Wall Street ist wieder auf Rekordjagd
8. Oktober 2025, 22:38 Uhr
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Nicht nur der Goldpreis steigt weiter steil an. Das Thema KI sorgt für neue Rekorde an der Wall Street. Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen bleibt bestehen, obwohl die Fed keine klare Aussage gemacht hat.
Nach einem Tag Pause hat die Wall Street ihre jüngste Rekordjagd wieder aufgenommen – erneut angetrieben von Zinssenkungsfantasien und erneut positiven Schlagzeilen rund um das Thema KI. S&P 500 und Nasdaq erklommen weitere Allzeithochs. Der Dow-Jones-Index stagnierte bei 46.602 Punkten, S&P 500 Und Nasdaq Composite um 0,6 bzw. 1,1 Prozent gestiegen. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 1.677 (Dienstag: 904) Kursgewinner und 1.097 (1.863) Kursverlierer. 55 (63) Aktien schlossen unverändert.
Da aufgrund des Regierungsstillstands kaum Konjunkturdaten aus den USA veröffentlicht wurden, kam dem spät im Geschäftsverlauf veröffentlichten Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung besondere Bedeutung zu. Das Sitzungsprotokoll sorgte für einiges Aufsehen in den grassierenden Zinssenkungsphantasien. Zuletzt waren Spekulationen über weitere Zinssenkungen ein wichtiger Treiber für den Aktienmarkt.
Fed-Protokoll ambivalent
Die hartnäckige Inflation einerseits und der schwache Arbeitsmarkt andererseits spalteten die Fed-Beamten in zwei Lager: Die eine Hälfte prognostizierte zwei weitere Zinssenkungen im Jahr 2025, die andere Hälfte nur eine oder keine weiteren Zinssenkungen. „Während Aktienanleger zuversichtlich bleiben, könnte sich die Zinslage zum Jahresende hin verschlechtern“, sagte Marktstratege David Russell von TradeStation.
Am Rentenmarkt passierte wenig. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen drehte nach der eher restriktiven Interpretation des Fed-Protokolls leicht ins Positive – sie stieg um 1 Basispunkt auf 4,14 Prozent. Händler sprachen zudem von einer verhaltenen Nachfrage bei einer Auktion zehnjähriger US-Staatsanleihen am Primärmarkt, die ebenfalls auf die Preise drückte.
Der Goldpreis steigt weiter über 4.000 $
Nachdem er zum ersten Mal die 4.000-Dollar-Marke überschritten hatte Goldpreisanstieg war nicht mehr aufzuhalten. Das Rekordhoch lag nun bei 4.062 $. Laut ING hat Gold weiteres Aufwärtspotenzial. Denn die Zentralbanken dürften weiter kaufen. Die chinesische Zentralbank setzte ihre Goldkäufe im September zum elften Monat in Folge fort – trotz Rekordpreisen. Der Handelskrieg von US-Präsident Donald Trump sorgt weiterhin für Unterstützung und die geopolitischen Risiken bleiben hoch. All dies deutet darauf hin, dass Gold noch weiteres Aufwärtspotenzial hat. Die Feinunze verteuerte sich um weitere 1,5 Prozent auf 4.045 Dollar.
Der Ölpreise wieder erhöht. Die Zitate für Brent Und WTI stieg um rund 1,0 Prozent. Obwohl das Angebot durch die OPEC+-Gruppe und auch die USA zunimmt, bleibt die Rolle Russlands schwierig. Das Land werde aufgrund des ukrainischen Beschusses Probleme bei der Produktion und Lieferung auf dem derzeitigen Niveau haben, hieß es. Selbst ein starker Anstieg der Rohölvorräte in den USA bremste die Rallye nicht, da die Benzinvorräte deutlicher als erwartet zurückgingen.
Der Dollar weiter gestiegen – der Dollar-Index legte um 0,3 Prozent zu. Der Greenback profitierte weiterhin von der Schwäche des Euro und des Yen. Die Erholung des Dollars dürfte sich fortsetzen, solange ihre Haupttreiber bestehen bleiben: mangelnde Informationen über die US-Wirtschaft aufgrund des Regierungsstillstands; Bedenken hinsichtlich der Attraktivität des Euro – auch aufgrund von Sorgen um die französische Politik und Ängste vor einer Yen-unfreundlichen Politik in Japan, analysierte Chef-Devisenanalyst Kit Juckes von der Société Générale.
KI setzt Thema fort
Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) standen weiterhin im Fokus der Börse. Das vom Unternehmer Elon Musk unterstützte KI-Startup xAI plant, die Kapitalbeschaffung auf bis zu 20 Milliarden US-Dollar auszuweiten – einschließlich einer Investition von Nvidia zur Beschaffung weiterer KI-Prozessoren, berichtete Bloomberg. Nvidia werde bis zu 2 Milliarden US-Dollar investieren, hieß es. Dieser Schritt ist Teil der Strategie von Nvidia, die KI-Investitionen seiner Kunden zu beschleunigen. Nvidia stieg um 2,2 Prozent. Der Netzwerkanbieter Cisco führt ein neues Routing-System ein, das für starken KI-Verkehr zwischen Rechenzentren ausgelegt ist. Der Preis stieg um 1,9 Prozent.
Spekulationen über eine Verschärfung der US-Beschränkungen für den Export von Halbleitermaschinen belasteten die Aktien der Branche. UCK verlor 2 Prozent. Zusammenfließend stieg um 7,6 Prozent. Einem Bericht zufolge befindet sich das Unternehmen für Datenstromverarbeitungssoftware in der Anfangsphase seines Verkaufsprozesses. Mehrere Investmentgesellschaften und Technologieunternehmen sollen Interesse an einer Übernahme von Confluent bekundet haben. Pinguin-Lösungen sank um 16 Prozent, nachdem der Umsatz des Halbleiterunternehmens im vierten Quartal hinter den Erwartungen zurückblieb. Zudem sei die Prognose für das Geschäftsjahr 2026 enttäuschend ausgefallen. AST SpaceMobile stieg um 8,6 Prozent, nachdem der Satellitenbetreiber mit kooperierte Verizon Communications (unverändert).
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