Nach wochenlangem Streit mit Gläubigern liegt der Sanierungsplan für die kriselnde Varta AG vor. Das sind die Details.
Ellwangen. Die geplante Restrukturierung des angeschlagenen Batterieherstellers Varta hat ein wichtiges Zwischenziel erreicht. Wie das Unternehmen an diesem Mittwoch in einer Ad-hoc-Mitteilung mitteilte, habe man sich nun abschließend mit den Anleihegläubigern auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt – und damit einen wochenlangen Streit beendet.
Der Restrukturierungsplan wurde bereits vor vier Wochen veröffentlicht, nun aber ergänzt und enthält laut Varta „ein verbessertes Angebot an die Schuldscheingläubiger“. Mehr als die Hälfte der Varta-Schulden, nämlich rund 250 Millionen Euro, entfallen auf Schuldscheindarlehen. Die Zeichner dieser Kredite haben in den vergangenen Wochen den Druck erhöht – ohne ihr Einverständnis ist ein Schuldenschnitt bei Varta nicht möglich.
Schulden sinken nicht so stark wie geplant
Die Verbindlichkeiten Vartas sollen von derzeit 485 Millionen Euro auf 230 Millionen Euro reduziert werden. Ursprünglich wollten die Investoren Tojner und Porsche die Verbindlichkeiten auf 200 Millionen Euro reduzieren. Für Kleinaktionäre ist diese Einigung jedoch keine Hoffnung: „Das Sanierungskonzept sieht weiterhin eine vereinfachte Herabsetzung des Grundkapitals der Varta AG auf 0 Euro vor“, heißt es darin. Damit gehen sie in jedem Fall leer aus. Der Sanierungsplan war in der Region zuletzt heftig kritisiert worden.
Nach der Kapitalherabsetzung werden Tojner und Porsche jeweils rund 30 Millionen Euro investieren, dann jeweils 32 Prozent an Varta halten, die Geldgeber 36 Prozent. Gewartet wird weiterhin das IDW-S6-Gutachten, das nicht nur Voraussetzung für das geplante Starug-Verfahren ist, sondern auch Klarheit über die geplanten Sparmaßnahmen an den regionalen Standorten bringen soll.