Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord vor: Nachdem er in einem Wettbüro drei Menschen erschossen haben soll, sitzt der mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft. Das jüngste Opfer ist 16 Jahre alt. Es gibt erste Hinweise auf ein mögliches Motiv.
Auch am Sonntag wurden Spuren gesichert. Mittlerweile hat die Polizei einen großen Bereich des Wettbüros gesichert.
Bild © Marc Klug (hr)
Nach Schüssen in einem Sportwettbüro am Gießener Marktplatz sitzt der Verdächtige seit Sonntag in Untersuchungshaft. Das teilte die Staatsanwaltschaft Gießen am Sonntagnachmittag mit. Der 33-Jährige äußerte sich bisher nicht zu der Tat. Ihm werden versuchter Mord und schwere Körperverletzung vorgeworfen.
Der Mann soll am Samstagnachmittag im Wettbüro auf mehrere Personen geschossen haben, die zur Tatzeit gegen 15 Uhr gemeinsam an einem Tisch saßen. Die 16, 27 und 40 Jahre alten Männer wurden von „mindestens drei Schüssen“ im Bein- und Oberkörperbereich getroffen; Es bestand keine Gefahr für ihr Leben.
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00:37 Min ||Waia Stravrianos (hr)
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Anschließend flüchtete der Täter zu Fuß und schoss erneut in Richtung Marktplatz, wo sich die Wettannahmestelle befindet. Möglicherweise wurde dieser Schuss „aus Unachtsamkeit“ abgefeuert; Dies sei Gegenstand der Untersuchung, hieß es.
Anschließend soll der Verdächtige die Tatwaffe auf der Flucht weggeworfen haben. Dies sei sichergestellt, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Im Laufe der Ermittlungen fiel der Verdacht schnell auf den 33-Jährigen, der noch am Abend in seiner Wohnung in Großen-Linden im Landkreis Gießen festgenommen wurde. An dem Einsatz waren rund 60 Polizisten beteiligt.
Der Verdächtige hatte vor Wochen einen Streit im Wettbüro
Auch zu einem möglichen Motiv machten die Ermittler erste vorsichtige Aussagen. Vor einigen Wochen kam es im Wettbüro zu einem Streit zwischen dem 33-Jährigen und einem anderen Mann. Ob dies mit der Tat in Zusammenhang steht, wird nun geprüft.
Die Geschädigten gaben an, den Tatverdächtigen nicht oder nur kurz zu kennen.
Der Mann war den Behörden bereits bekannt: Er war in der Vergangenheit wegen Körperverletzung und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz verurteilt worden.
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Mehrere Verletzte nach Schüssen auf Wettbüro
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Polizei sichert Spuren im Wettbüro
Die Polizei sperrte am Samstag den Tatort auf dem Marktplatz nahe einer zentralen Bushaltestelle und unweit einer Fußgängerzone mit Absperrband ab. Am Sonntag wurde dort ein großflächiger Sichtschutzbereich eingerichtet. Neben Zeugenbefragungen und der Auswertung von Videoaufzeichnungen würden dort weiterhin Spuren gesichert.
Nach der Tat versammelten sich einige Schaulustige um den Tatort, und ein paar Meter entfernt gingen die Leute wie gewohnt einkaufen.
Die Polizei hatte bereits am Samstag kurz nach der Schießerei und vor der Festnahme des Verdächtigen erklärt, „dass keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe“. Warum genau die Polizei zu dem Schluss kam, dass am Nachmittag keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe – und ob es sich um gezielte Schüsse auf bestimmte Personen handelte, sagten sie zunächst nicht.
Das Gebiet in der Gießener Innenstadt wurde großflächig abgesperrt. Der mutmaßliche Schütze sitzt nun in Untersuchungshaft.
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Editor:
Felix Monsees Und Fabian Weidenhausen
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Quelle: hessenschau.de; Lea Schebaum, Arne Bartram