Ingolstadt – Endlich kein Gewinnrückgang für einen Autohersteller? Leider bieten auch die Audi-Zahlen keinen Hoffnungsschimmer. Im dritten Quartal 2025 verdiente Audi auf Konzernebene 718 Millionen Euro – das 2,6-fache des Vorjahres. Aber Vorsicht: Das Ergebnis war damals besonders schwach. Eine Fabrikschließung in Brüssel ließ die Gewinne fast vollständig einbrechen.
In der Bilanz sind neben der Kernmarke Audi auch Bentley, Lamborghini und Ducati enthalten. Im Vergleich zum dritten Quartal 2023, als der Gewinn 1,2 Milliarden Euro betrug, sinkt das aktuelle Ergebnis deutlich. Auch in etwa auf dem Niveau der schwachen ersten beiden Quartale 2025. Die Konzernführung ist nun vorsichtiger geworden – und hat die Renditeprognose für das laufende Jahr gesenkt.
Zölle kosten Milliarden
Audi hat mehrere Baustellen. In China herrscht ein harter Wettbewerb. Und in den USA haben Zölle massive Auswirkungen auf das Geschäft – anders als BMW Audi hat dort keine eigene Fabrik. Laut Finanzvorstand Jürgen Rittersberger kosteten die Tarife in den ersten neun Monaten bereits 850 Millionen Euro. Bis zum Jahresende könnten es 1,3 Milliarden sein. Ob Audi eine eigene Produktion in den USA aufbaut, wird sich noch vor Silvester entscheiden. „Wir reagieren auf die herausfordernde gesamtwirtschaftliche Lage und den verschärften Wettbewerb mit konsequenter Kostenarbeit und arbeiten weiter an unserer finanziellen Leistungsfähigkeit“, sagt Rittersberger. Der Umbau läuft auf Hochtouren.
Audi-Finanzvorstand Jürgen Rittersberger
Bereits im März gehabt Audi kündigte den Abbau von bis zu 7.500 Stellen in Deutschland an – bis zum Jahr 2029. Seit September informiert der Konzern über Vorruhestandsprogramme. Für konkrete Zahlen ist es noch zu früh, das Interesse ist laut Audi aber groß.
Audi besser als VW
Trotz aller Schwierigkeiten steht Audi besser da als sein Mutterkonzern Volkswagen. Das Wolfsburger Unternehmen musste zuletzt einen Quartalsverlust von knapp 1,1 Milliarden Euro vermelden. Ein Grund: Die Zahlen von Porsche waren noch schlechter als die von Audi. Der Sportwagenhersteller kämpft mit Absatzproblemen bei Elektromodellen.
Die gesamte deutsche Autoindustrie kämpft mit ähnlichen Problemen. Bei Mercedes brach der Gewinn zuletzt um ein Drittel ein – unter anderem aufgrund von Zöllen aus China und den USA. BMW wird nächste Woche Zahlen vorlegen. Nach einer Gewinnwarnung Anfang Oktober rechnet die Branche auch hier mit schwachen Ergebnissen.
 
			 
					