Die derzeitige Cargo-Chefin und Bahn-Vorstandsmitglied Sigrid Nikutta wird in einem dreiseitigen Brief scharf kritisiert. Der Brief stammt von Cosima Ingenschay, stellvertretende Chefin der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), und liegt dem „SPIEGEL“ vor. Es verfolge eine „Strategie der gedankenlosen Verkleinerung, Verkleinerung und Fragmentierung“, heißt es in dem Brief, und das Unternehmen stehe „unmittelbar vor einem gefährlichen Wendepunkt“. Ihre Bilanz ist verheerend, und das Top-Management ist mittlerweile nichts weniger als ein Standortrisiko für Deutschland.
Union sieht mit Nikutta keine Zukunft
Laut „SPIEGEL“ schickte Ingenschay den Brief an die neue Bahn-Chefin Evelyn Palla und an Bahn-Aufsichtsratschef Werner Gatzer. Sie fordert eine baldige Absetzung von Sigrid Nikutta und sagt: „Eine Zukunft für DB Cargo kann es nur geben, wenn Frau Nikutta dort keine Zukunft mehr hat.“
Der Güterverkehr macht seit vielen Jahren hohe Verluste. Nikutta sollte das ändern, denn sie hatte nach vielen Jahren wieder schwarze Zahlen für die Berliner Verkehrsbetriebe geschrieben. Seit ihrem Amtsantritt hat DB Cargo laut EVG-Schreiben einen Verlust von mehr als 3,1 Milliarden Euro gemacht. Nikuttas Strategie geht einfach nicht auf und wurde auch nicht durch Corona oder den Krieg in der Ukraine ausgebremst, wie sie es darstellte.
Interne Umfragen mit eindeutigen Ergebnissen
Eine interne Umfrage ergab, dass 42 Prozent der Mitarbeiter die Zukunft von Cargo sehr negativ bewerten würden. Darüber hinaus wurden offene Fragen zur Führung Nikuttas mit „Sie haben das Gefühl, Sie wollen DB Cargo an die Wand fahren“ oder „Ich glaube, wir sitzen alle auf einem sinkenden Schiff“ beantwortet.
Bei Nikutta gab es Hoffnung auf eine Wende in der wirtschaftlichen Entwicklung, diese ist laut EVG-Schreiben jedoch noch nicht erreicht.
bm