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Gewalttätiger Angriff auf Bus: Gifhorner Linke erheben schwere Vorwürfe

Gewalttätiger Angriff auf Bus: Gifhorner Linke erheben schwere Vorwürfe

Gifhorn. Am vergangenen Samstagabend soll es in Gifhorn zu einem gewalttätigen Übergriff auf einen Linienbus gekommen sein. Nach Angaben der Polizei wurden Ermittlungen eingeleitet. Die Gifhorner Linkspartei spricht von einem Nazi-Angriff und kritisiert die Polizei.


Laut Polizeibericht kam es gegen 19.40 Uhr in einem Linienbus zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen zwei Schwestern und einer Gruppe junger Männer. An einer Bushaltestelle in der Braunschweiger Straße kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen den beiden Personen. Diese konnte von Polizisten rasch beendet werden. Die Beamten befanden sich zu diesem Zeitpunkt mit ihrem Streifenwagen hinter dem Bus und konnten so sofort eingreifen. Die Personalien aller Beteiligten sind festgestellt. Nach derzeitigem Stand kam es bei der Auseinandersetzung trotz zweier Tritte gegen Kopf und Oberkörper einer Person nur zu leichten Verletzungen bei den Beteiligten.

Video im Netz

Ein Video, das Ausschnitte der Auseinandersetzung und des Polizeieinsatzes zeigt, kursiert derzeit in den sozialen Medien und liegt auch der Polizei Gifhorn vor. Es ist Teil der laufenden Ermittlungen. Zu möglichen Hintergründen und Motiven könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch keine verlässlichen Angaben machen, heißt es bei der Polizei.

Kritik am Polizeieinsatz

Die Gifhorner Linkspartei erhebt derweil schwere Vorwürfe gegen die Polizei. In einer Presseerklärung vom Sonntag behauptet sie, es habe sich um einen „Nazi-Angriff“ gehandelt und die Täter hätten das Opfer trotz Polizeibegleitung mehrfach getreten. Sandra Zecchino, stellvertretende Vorsitzende der Gifhorner Linkspartei, erklärte, nach dem Christopher Street Day (CSD) in Wolfsburg sei eine von ihr als Rechtsextremisten identifizierte Gruppe in Gifhorn unterwegs gewesen. Diese sei trotz Polizeibegleitung durch die Stadt marschiert, so Zecchino. Sie kritisiert, dass die Polizei die Gruppe zwar begleitet habe, aber offenbar nicht effektiv eingegriffen habe, als die Gruppe das Opfer angriff.

„An beiden Orten wurde die Gruppe überwiegend von Polizisten begleitet, die mir auf meine Nachfrage versicherten, dass die Nazis auf keinen Fall alleine durch Gifhorn marschieren würden. Die Polizei bestätigte mir auch, dass es sich nicht nur um angereiste Nazis handelte, sondern dass einige von ihnen in Gifhorn wohnten. Heute Morgen wurde mir ein Video gezeigt, auf dem mindestens vier der Nazis ein Opfer gegenüber dem Teves-Parkplatz aus einem Bus jagten und das Opfer, während es vor der Tür am Boden lag, mehrfach traten. Erst nach mehreren Tritten – auch gegen den Kopf – schritt die Polizei ein.

Es kann nicht sein, dass die Polizei eine Gruppe von Nazis begleitet und es dennoch zu einem schweren Gewaltüberfall kommt. „Ich finde es erschreckend, dass es unter Polizeibegleitung zu einem so schweren Angriff kommen konnte und die Polizei offenbar ‚mit dem Auto hinter dem Bus herzufahren‘ als ausreichende Begleitung der Gruppe ansah. Nachdem in den letzten Monaten in Gifhorn vermehrt Nazi-Schmierereien und -Aufkleber aufgetaucht sind, ist eine neue Eskalationsstufe erreicht. Es muss endlich gehandelt werden“, fordert Zecchino.

Linke fordert Aufklärung

Als Reaktion auf die Vorkommnisse hat die Linkspartei einen Antrag an die Stadtverwaltung gestellt, um weitere Informationen zu dem Vorfall einzuholen und mögliche Versäumnisse der Polizei aufzuklären.

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