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Gesundheitspolitik: Hausärzteverband kritisiert geplante Apothekenreform

Hausärzte warnen vor negativen Folgen für Patienten durch die von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) initiierte Apothekenreform. Dementsprechend sollte Apotheken In bestimmten Fällen können verschreibungspflichtige Medikamente auch ohne vorherige Verschreibung abgegeben werden. Sie sollen auch mehr impfen können und neue präventive Testmöglichkeiten anbieten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums soll die Reform den Apotheken bessere wirtschaftliche Bedingungen verschaffen, um ein flächendeckendes Apothekennetz aufrechtzuerhalten. Der Gesundheitsminister hat am Freitag das Gesetzespaket zur geplanten Apothekenreform zur Ressortabstimmung vorgelegt.

Diese Reform sei „ein Irrweg“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hausärzteverbandes, Markus Beier, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dies wird weder die Versorgung verbessern noch die Hausarztpraxen entlasten. Vielmehr werde die Reform die Patientensicherheit gefährden und „zu noch mehr Chaos in unserem ohnehin schon überkomplexen Gesundheitssystem führen“.

„Gefährliches Projekt“

Die Hausärzte kritisierten die Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente Medikamente ohne vorherige ärztliche Untersuchung und Verschreibung als „gefährliches Unterfangen, das Tür und Tor für falsche Medikamente öffnet“. Gerade bei verschreibungspflichtigen Medikamenten wie Antibiotika müsse Sorgfalt und Sicherheit im Vordergrund stehen, sagte Beier.

Ob eine Erkrankung unkompliziert sei oder nicht, könne nur durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt werden, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hausärzteverbandes. „Den Apothekern fehlt einfach die nötige Kompetenz, um beurteilen zu können, ob es sich zum Beispiel um einen einfachen Virusinfekt oder eine Lungenentzündung handelt“, sagte er. Wer so krank ist, dass er ein verschreibungspflichtiges Medikament benötigt, muss einen Arzt aufsuchen.

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