Das erklärte die Außenministerin bei einem Treffen mit al-Scharaa in Damaskus. Dazu gehörten die Gleichberechtigung der Frauen sowie aller ethnischen und religiösen Gruppen.
Zuvor besuchten Barrot und Baerbock das berüchtigte Saidnaya-Gefängnis, das als Symbol für die Gewaltherrschaft des gestürzten Assad-Regimes gilt. Die beiden Außenminister ließen sich von Vertretern der Zivilschutzorganisation Weißhelme durch die unterirdischen Zellen und Kerker führen. Anschließend sprach Baerbock von einem „Höllengefängnis“.
Nun sei es an der internationalen Gemeinschaft, den ehemaligen Insassen Gerechtigkeit zu verschaffen, sagte die Bundesaußenministerin weiter. Im Volksmund wurde das Saidnaya-Gefängnis nur das „Schlachthaus“ genannt. Menschenrechtler haben dort jahrelange systematische Massenhinrichtungen, Folter und das Verschwinden von Tausenden Gefangenen dokumentiert.
Syrien-Experte: „Besuch sendet wichtiges Signal aus“
Bei Baerbocks Gesprächen in Damaskus dürfte es auch um die von der Übergangsregierung befürwortete Rückkehr syrischer Flüchtlinge aus Deutschland gehen. Derzeit leben laut Bundesinnenministerium rund 975.000 Syrer in Deutschland. Die meisten kamen seit 2015 infolge des Bürgerkriegs ins Land.
Schwierige Lage nach jahrelangem Bürgerkrieg
Baerbock und Barrot sind die ersten EU-Außenminister, die nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Assad vor rund vier Wochen nach Syrien gereist sind. Das arabische Land ist nach mehr als zehn Jahren Bürgerkrieg zersplittert und konfessionell gespalten. Auch nach dem Sturz Assads kämpfen verfeindete Milizen um die Macht.
Hörtipp
Diese Nachricht wurde am 03.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.