Champions League
Aktualisiert am 03.11.2025, 15:20 Uhr
Maurizio Mariani darf derzeit nicht mehr in der Serie A schiedsrichtern. Dennoch setzt ihn die UEFA in der Champions League ein.
© IMAGO/Fotoagenzia/I
Maurizio Mariani wird das Champions-League-Duell zwischen Bayern München und Paris Saint-Germain leiten. Der Italiener steht nach schweren Fehlentscheidungen in der Serie A heftig in der Kritik.
Das Duell zwischen dem FC Bayern München und Paris Saint-Germain am Dienstagabend (21 Uhr, Prime Video und in unserem Live-Ticker) sorgt bereits vor dem Anpfiff für Diskussionen. Grund ist die Ernennung von Maurizio Mariani zum Schiedsrichter – ein Mann, der in seinem Heimatland Italien derzeit heftig kontrovers diskutiert wird.
Der 43-jährige Roman wurde kürzlich zusammen mit seinem Assistenten Daniele Bindoni nach schwachen Leistungen in der Serie A gesperrt. Wie „Sport1.de“ berichtet, durfte das Team am vergangenen Wochenende nur das Spiel zwischen Virtus Entella und dem FC Empoli in der Serie B leiten.
Aufruhr im Spitzenspiel zwischen Neapel und Inter
Auslöser für die Aufregung um Mariani war das Spitzenspiel zwischen dem SSC Neapel und Inter Mailand Ende Oktober. Dort vergab der Schiedsrichter in der 28. Minute einen höchst umstrittenen Elfmeter für Napoli, nachdem Inter-Star Henrikh Mkhitaryan seinen Gegenspieler Giovanni di Lorenzo mit minimalem Kontakt im Strafraum berührt hatte.
Harry Kane auf der Bank? Und das im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen? Für Bayern-Trainer Vincent Kompany kein Problem. Er erklärt, wie die Kommunikation mit dem Superstar lief.
Besonders brisant: Mariani ließ das Spiel zunächst weiterlaufen, wurde dann aber von seinem Assistenten Bindoni zum Anpfiff aufgefordert und änderte seine Entscheidung nach acht Sekunden. „Goal.com“ berichtet, dass die italienische Presse von einem „Phantom-Elfmeter“ sprach und kritisierte, dass der Schiedsrichter „verzögert pfiff und acht Sekunden später seine Meinung änderte“.
Gleichzeitig übersah das Schiedsrichtergespann ein klares Handspiel von Neapels Alessandro Buongiorno im eigenen Strafraum.
Schiedsrichter-Chef Rocchi schimpft über „unlogische Fehler“
Italiens Schiedsrichter-Chef Gianluca Rocchi reagierte mit ungewöhnlicher Schärfe auf die Fehler. „Ich werde wütend, wenn ich unlogische Fehler mache, weil sie gegen unsere Vereinbarung verstoßen“, sagte Rocchi laut goal.com. Besonders die Einmischung des Assistenten störte ihn: „Was mir überhaupt nicht gefallen hat, war die Einmischung des Assistenten. Das ist keine Strafe – wir hätten mit einer Vor-Ort-Kontrolle gerechnet.“
Die Folgen ließen nicht lange auf sich warten: Mariani wurde von Spielen der Serie A gesperrt, Bindoni erhielt sogar eine längere Sperre bis Ende November. Auch der VAR-Verantwortliche Valerio Marini wurde von seinen Aufgaben in der ersten Liga entbunden.
Redaktionelle Empfehlungen
Die UEFA steht Mariani trotz Kritik zur Seite
Trotz der nationalen Sperre hält die UEFA an Marianis Nominierung für das prestigeträchtige Duell zwischen Bayern und PSG fest. Für beide Teams steht viel auf dem Spiel: Bayern München und PSG führen die Champions-League-Tabelle mit jeweils neun Punkten aus drei Spielen an; beide sind noch ungeschlagen. (bearbeitet von ska)