Rheinmetall hat vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) den Auftrag erhalten, geschützte medizinische Einrichtungen auf NATO-Rollen-2B-Niveau an die Bundeswehr zu liefern. Der im September 2025 abgeschlossene Rahmenvertrag hat in der ersten Ziehung ein Volumen von über 300 Millionen Euro und läuft bis 2040.
Die Umsetzung erfolgt durch die Rheinmetall Project Solutions GmbH, die auf komplexe Logistik- und Medizinsysteme spezialisiert ist. Die Rheinmetall-Tochter erhielt vor zwei Jahren den Auftrag zur Lieferung modularer Sanitätseinrichtungen (MSE) für die Bundeswehr. Diese sind Teil der 120 teilweise geschützten und teilweise ungeschützten Rettungsstationen, die ebenfalls von Rheinmetall geliefert werden.
Mobile medizinische Einrichtungen für Litauen
Die neu bestellten mobilen Sanitätseinrichtungen sollen vor allem bei der deutschen Brigade in Litauen zum Einsatz kommen und erstmals eine intensivmedizinische Versorgung direkt in Kampfgebieten ermöglichen. Jede Einheit der Rolle 2B besteht aus elf geschützten Fahrzeugen, die mit Multifunktionscontainern ausgestattet sind und als Betriebs-, Behandlungs- und Überwachungseinheiten dienen.
Zum Einsatz kommen hier militärische HX-Lkw von Rheinmetall MAN Military Vehicles, die durch hohe Geländegängigkeit, Zuverlässigkeit und ballistischen Schutz überzeugen. Dank des modularen Aufbaus können die geschützten medizinischen Einrichtungen schnell verlegt, aufgebaut und betriebsbereit gemacht werden.
Schließung der Fachkräftelücke im medizinischen Dienst
Das System soll eine entscheidende Fähigkeitslücke in der medizinischen Unterstützung der Bundeswehr schließen und eine unmittelbare Versorgung der Schwerstverletzten im Einsatzgebiet ermöglichen. „Damit können wir unsere Soldaten vor Ort bestmöglich medizinisch versorgen“, erklärte Dr. Deniz Akitürk, Geschäftsführer der Rheinmetall Project Solutions GmbH.
Der Auftrag gilt als wichtiger Meilenstein für die Modernisierung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Mit den hochmobilen Role 2B-Systemen wird die medizinische Versorgung der Landstreitkräfte an die Anforderungen der modernen Landes- und Bündnisverteidigung angepasst. Kein anderes NATO-Mitgliedsland verfügt derzeit über ein vergleichbares, geschütztes System dieser Art.