![Geschäftsklima bei Selbständigen auf Jahrestief Geschäftsklima bei Selbständigen auf Jahrestief](https://i2.wp.com/images.t-online.de/2024/09/MW5jezrIXSCv/0x209:4000x2250/fit-in/1200x0/work-burnout-tired-asian-woman-putting-head-down-on-table-suffering-from-chronic-job-stress-work-burnout-tired-exhausted-asian-woman-feeling-energy-depletion-or-exhaustion-overworked-stressed-girl-putting-head-down-on-table-suffering-from-chronic-job-stress-overwork-concept-model-released-symbolfoto-copyright-xzoonar-com-dmitriixmarchenkox-22036153-model-released-symbolfoto-property-released.jpg?w=1024&resize=1024,0&ssl=1)
Aufträge fehlen und die Stimmung sinkt. Laut ifo-Geschäftsklimaindex überwiegt bei den Selbständigen der Pessimismus. Ihre Existenz sei „bedroht“.
Der anhaltende Einbruch der deutschen Wirtschaft drückt zunehmend auf die Stimmung unter den Selbständigen. Das Barometer für ihr Geschäftsklima fiel im August auf minus 18,4 Punkte, nach minus 13,4 Punkten im Juli. Das ist der niedrigste Stand seit Jahresbeginn, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag in seiner Umfrage mitteilte.
Spürbar schlechter fiel die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage aus. Auch der Pessimismus bei den Erwartungen für die kommenden Monate nahm zu. „Die Selbständigen können sich dem Abwärtssog der Gesamtwirtschaft nicht entziehen“, sagte Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. „Für Optimismus gibt es derzeit kaum Anzeichen.“
Der Rückgang fiel sogar noch deutlicher aus als in der Gesamtwirtschaft, wo der Geschäftsklimaindex im August um 0,4 auf 86,6 Punkte sank. „Der Auftragsmangel bleibt ein zentrales Problem“, sagte Demmelhuber. Wegen der konjunkturellen Unsicherheit seien sowohl Großunternehmen als auch Verbraucher bei der Auftragsvergabe zurückhaltend.
Vielerorts meldeten Selbstständige im Dienstleistungssektor oder im Einzelhandel Umsatzrückgänge, wie das Ifo-Institut mitteilte. Einen Lichtblick gab es allerdings im Tourismus, wo sich die Lage im wichtigen Urlaubsmonat August wieder entspannte.
Das sieht auch der Dienstleister Jimdo so, mit dem das Ifo-Institut für die monatliche Befragung von 1600 Solo-Selbständigen und Kleinstunternehmen zusammenarbeitet. „Die ganze Nation schaut auf VW“, sagte dessen Chef Matthias Henze angesichts der Krise beim Autobauer. „Aber Solo-Selbständige sind ein Großteil aller Wirtschaftszweige, die in ihrer Existenz bedroht sind.“ Solo-Selbständige und Kleinstunternehmen machen 83 Prozent aller Unternehmen in Deutschland aus.
Führende Institute haben ihre Wachstumsprognosen für Europas größte Volkswirtschaft jüngst gesenkt. Die Ifo-Forscher rechnen in diesem Jahr nur noch mit einer Stagnation.