Bosse-Beben bei Bundesligist
Streit eskaliert: TSG-Geschäftsführer vor dem Ausscheiden
Aktualisiert am 3. November 2025 – 21:56 UhrLesezeit: 2 Minuten
In Hoffenheim spielen sich die Ereignisse hinter den Kulissen rasant ab. Zwei der vier leitenden Geschäftsführer werden voraussichtlich gehen müssen.
Nach anhaltenden Spannungen in der Vereinsführung hat die TSG Hoffenheim offenbar Konsequenzen gezogen: Vorstandsvorsitzender Markus Schütz und Finanzvorstand Frank Briel sollen am Montag mit sofortiger Wirkung entlassen worden sein. Das berichtet die „Bild“-Zeitung, dem „Kicker“ zufolge stehen Schütz und Briel bislang nur kurz vor dem Aus.
Nach Informationen der „Bild“ haben beide ihre Ämter bereits geräumt. Interimsweise sollen Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker und Marketing-Geschäftsführer Tim Jost die Geschäftsführung übernehmen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie lange Schicker bleiben wird. Der Österreicher soll über eine Abwanderung zu RB Salzburg nachdenken.
Ausschlaggebend für die angebliche Trennung waren offenbar die Eskalationen um den Spielervermittler Roger Wittmann. Die TSG-Führung hatte sich bereits im Frühjahr öffentlich von dem langjährigen Vertrauten von Vereinsmäzen Dietmar Hopp distanziert. Später wurde Wittmann auch Haus- und Stadionverbot erteilt – eine Entscheidung, die letztlich zu einem Gerichtsverfahren vor dem Heidelberger Landgericht führte.
Während das Stadionverbot aufgehoben wurde, blieb das Hausverbot bestehen. Das Management verteidigte ihr Vorgehen mit der Begründung, Wittmann sei eine Belastung für den Verein.
Im Verlauf des Prozesses wurden Audioaufnahmen veröffentlicht, in denen Wittmann Hoffenheimer Beamte mit vulgären Ausdrücken beleidigt und bedroht haben soll – Vorwürfe, die der 65-Jährige zunächst zurückwies. Ironischerweise spielte Sportdirektor Schicker, den Wittmann selbst nach Hoffenheim geholt hatte, eine Schlüsselrolle: Er brachte belastendes Material gegen seinen Sponsor vor.
Auslöser der jüngsten Eskalation könnte die Ankündigung der TSG sein, gegen das Urteil des Landgerichts Berufung einzulegen. Offenbar war dies für Hopp der letzte Auslöser, sich gegen Schütz und Briel zu wenden. Zuvor hatte er den Umgang des Managements mit Wittmann als „großes Durcheinander“ bezeichnet.
