Der Rückzug des deutschen Botschafters ist der aktuelle Höhepunkt einer langen Eskalation zwischen dem russlandnahen georgischen Ministerpräsidenten Iraker Kobatschidse und Fischer. Bereits Mitte September hatten Kobatschidse und Parlamentspräsident Schalwa Papuaschwili Fischer der Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes beschuldigt und öffentlich über einen Ausschluss Fischers nachgedacht.
Hintergrund ist Fischers wiederholte öffentliche Kritik am zunehmend autoritären Stil der georgischen Regierung. Der Diplomat geriet unter anderem durch die Teilnahme an Gerichtsverhandlungen gegen Oppositionelle in Schwierigkeiten. Fischer steht seit Monaten in der Kritik der georgischen Regierung, nachdem er das Haus eines Oppositionspolitikers gemietet hatte. Papuashvili warf dem Oppositionspolitiker versuchten Steuerbetrug vor und warf Fischer indirekt Beihilfe vor.