Der Begriff, der die derzeit größte Bedrohung für westliche Demokratien beschreibt, klingt zunächst eher harmlos: Grauzonenaktivitäten. In englischsprachigen Sicherheitskreisen sind damit alle feindseligen Maßnahmen gemeint, die noch unterhalb der Schwelle eines offiziellen Krieges liegen, aber den Frieden bereits hinter sich gelassen haben.

So unspektakulär die Rede von der „Grauzone“ für ein an Superlative gewöhntes Publikum zunächst klingen mag, das impliziert es Grauzone Allerdings ein ganzes Arsenal an Aggressionen, die allzu schnell einen echten Krieg auslösen könnten. Wladimir PutinDer vielleicht aggressivste Grauzonenpolitiker der Welt hat dies in den letzten Jahren immer intensiver auf die Probe gestellt. Die russischen Grauzonenaktivitäten Die Bandbreite reicht von mutmaßlicher Sabotage von Unterseekabeln und Cyberangriffen über weit verbreitete Desinformationskampagnen und explodierende Frachtgüter bis hin zu gezielten Luftraumverletzungen durch Kampfjets und Drohnen. Das primäre Ziel ist immer dasselbe: Angst und Chaos zu verursachen und so die Gegner chronisch zu verunsichern. Ein willkommener Nebeneffekt: Die von Russlands Grauzonenpolitik betroffenen NATO-Staaten müssen zur Abwehr von Angriffen finanzielle und politische Ressourcen einsetzen, die dann im Zweifelsfall bei der Unterstützung der Ukraine fehlen.