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GenAI verschlingt 40 Milliarden Dollar – ohne messbaren Nutzen


Marcus Schwarzbach

Datenbank- und Prozessautomatisierung zur Verwaltung von Dateien, Wissen und Dokumentation im Unternehmen.

(Bild: bigjom jom / Shutterstock.com)

Eine MIT-Studie kommt zu einem überraschenden Ergebnis: Die meisten Unternehmen haben keine Rendite aus ihren KI-Investitionen gesehen.

Neue Technologien können die Arbeit im Personalwesen erleichtern. Davon geht René Schröder, Geschäftsführer der Regsus Consulting GmbH, aus. Bei Haufe er schreibt:

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„Von der Bewerbersuche über das Onboarding bis hin zur Nachfolgeplanung können viele Prozesse effizienter und transparenter gestaltet werden. Moderne HR-Software kann nicht nur den Verwaltungsaufwand reduzieren, sondern auch die Qualität von Entscheidungen verbessern und die Zusammenarbeit im Unternehmen nachhaltig verändern.“

Der Einsatz von KI geht jedoch über das Personalmanagement hinaus. „Unternehmen haben die Möglichkeiten von KI nicht nur erkannt, sie nutzen KI und investieren“, erklärt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst.

Allerdings stellt die Einführung für Unternehmen eine große Herausforderung dar. Prozesse zu digitalisieren bedeutet, sich auf einen „unternehmensweiten Lernprozess“ einzulassen. Dies müsse zu einer „Änderung der Arbeitsweisen und der Unternehmenskultur“ führen, sonst werde es keine spürbaren Veränderungen geben. „Gerade KI wird oft als Innovationsbeweis gewertet, wobei der Nutzen und die Anwendung oft unklar bleiben“, betont Unternehmensberater Schröder.

Amazon setzt zunehmend auf Roboter in Lagerhallen

Laut einer Studie der Unternehmensberatung EY ist Amazon das Unternehmen mit dem weltweit größten Budget für Forschung und Entwicklung: 82 Milliarden Euro. Auf Platz zwei folgt der Google-Mutterkonzern Alphabet mit Entwicklungsausgaben von 45,6 Milliarden Euro. Ein hoher Anteil wird in die Entwicklung neuer Roboter investiert.

Ein großer Teil der Investitionen von Amazon entfällt auf die Weiterentwicklung von Robotern, die ebenfalls mithilfe von KI-Tools gesteuert werden. Der berichtete kürzlich über die Veränderungen in den USA Wall Street Journal.

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Bei Amazon nimmt die Zahl der Roboter im Verhältnis zu den menschlichen Arbeitern in den Lagern immer weiter zu. Den über 1,5 Millionen Mitarbeitern des Versandhändlers, die hauptsächlich in Lagern arbeiten, stehen nun eine Million Roboter gegenüber. Mittlerweile sind Roboter an 75 Prozent aller Warenlieferungen beteiligt.

Das Amazon-Management hat bereits den Abbau von Arbeitsverhältnissen angekündigt, die durch den zunehmenden Einsatz von KI verschwinden werden könnte.

Das ist auch hierzulande ein Thema. Marcel Schäuble, hessischer Bezirksleiter Handel bei der Gewerkschaft Verdi, kritisiert die niedrigen Löhne bei Amazon. Gleichzeitig wird der geplante verstärkte Einsatz von Robotertechnik den Druck auf die Mitarbeiter erhöhen. Diese müssten sich an den Rhythmus der Maschinen anpassen, heißt es FAZ.

Zweifel an der Wirtschaftlichkeit von KI-Investitionen

Viele Unternehmen stellen mittlerweile kritische Fragen nach den messbaren Vorteilen von KI – und ob sich der Einsatz von KI in den Unternehmensbilanzen niederschlägt.

„Trotz 30 bis 40 Milliarden US-Dollar an Unternehmensinvestitionen in GenAI kommt dieser Bericht zu dem überraschenden Ergebnis, dass 95 Prozent der Unternehmen keinen Return on Investment erzielen“, heißt es in einer Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Der Hedgefonds-Milliardär David Einhorn glaubt, dass die mit KI-Investitionen erzielbaren Renditen völlig unklar seien.

„Die Zahlen, die derzeit kursieren, sind so extrem, dass sie kaum nachvollziehbar sind“, sagt Einhorn. „Natürlich ist das Risiko nicht Null. Im Gegenteil, die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es in diesem Investitionszyklus zu einer enormen Kapitalvernichtung kommt“, wird er zitiert n-tv.

Die Berichte über den Wettbewerb zwischen Unternehmen sind überwältigend. Die großen Technologieunternehmen konkurrieren um die KI-Vorherrschaft. OpenAI-CEO Sam Altman will „Billionen“ für seine KI-Serverfarmen ausgeben.

Nvidia, Microsoft, Apple und Amazon haben hohe Ausgaben angekündigt, die bis 2030 rund sieben Billionen Dollar erfordern könnten, schätzen McKinsey-Berater.

Vielen Beobachtern ist mittlerweile klar, dass das enorme Potenzial von KI nicht automatisch für Fortschritt in Unternehmen sorgt. Auch die Investitionen müssen sich lohnen. Dies zeigt das Beispiel von OpenAI.

Es wird erwartet, dass OpenAI durch die Stargate-Initiative allein mit Oracle und Softbank Rechenzentren im Wert von 500 Milliarden US-Dollar bauen wird. Es wird erwartet, dass OpenAI dieses Jahr mit all seinen zahlenden Kunden nur 13 Milliarden US-Dollar verdienen wird. Das ist zwar mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr, aber immer noch nur ein kleiner Bruchteil der KI-Investitionsausgaben.

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