Geldsorgen aufgrund der Schließung
Die US-Armee rät Militärangehörigen in Deutschland, an den Tisch zu gehen
8. November 2025, 12:36 Uhr
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Der Haushaltsstopp in den USA wirkt sich auch in Deutschland aus. Hier stationierte US-Soldaten und andere Militärangehörige dürfen möglicherweise nicht bezahlt werden. Aber offenbar zweifelhafter Rat.
Der US-Haushaltsstopp bereitet den in Deutschland stationierten US-Militärangehörigen offenbar echte Probleme. Den rund 35.000 Soldaten auf US-Militärstützpunkten drohen wegen des Haushaltsstreits im eigenen Land Gehaltseinbußen. Dies könnte zu Schwierigkeiten beim Lebensmitteleinkauf führen.
Mehreren übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat die US-Armee daher ihren in Deutschland stationierten Truppen geraten, sich in diesem Fall an die „Tafel“ zu wenden. Wie unter anderem der „Tagesspiegel“ und Euronews berichten, soll die US-Armee einem ihrer in Bayern stationierten Garnisonen geraten haben, sich an deutsche Hilfsorganisationen zu wenden.
Demnach stellte das Heer den Soldaten der US-Armee-Garnison Bayern auf seiner Website Informationen mit der Überschrift „Liste deutscher Hilfsorganisationen“ zur Verfügung. Dazu gehörten „Tafel Deutschland“, „Foodsharing eV“ und „Food for All“. Auch für Smartphones wurde die App „Too Good To Go“ empfohlen, mit der überschüssige Lebensmittel aus Geschäften und Restaurants günstiger eingekauft werden können. Nach der Meldung wurde der Hinweis von der Website gelöscht.
Finanzielle Hilfe aus Berlin
Laut Euronews begründete die US-Armee die Aussage in einer Stellungnahme damit, dass die Soforthilfemaßnahmen nicht für die eigenen Soldaten, sondern für die in Deutschland beschäftigten zivilen Mitarbeiter der US-Militärstützpunkte gedacht seien. Dabei handelt es sich um Mitarbeiter, die in nicht-militärischen Bereichen arbeiten, etwa in der Logistik oder im Catering der US-Armee. Die Soldaten in Deutschland könnten dagegen „auf die bestehenden Hilfsprogramme an ihren Stützpunkten zurückgreifen“, zitierte das ZDF einen Sprecher des US-Armeekommandos IMCOM.
Für den Monat Oktober beschloss die Bundesregierung, zunächst die Gehälter ziviler Beschäftigter zu übernehmen, nachdem sich die US-Regierung nach Angaben der Gewerkschaft Verdi angesichts der Krise geweigert hatte, die Löhne auszuzahlen. Dabei handelt es sich um insgesamt 43 Millionen Euro. Früher waren zivile Angestellte von einem Betriebsstillstand ausgenommen und erhielten ihr Gehalt. Der aktuelle Shutdown betrifft nach Angaben einer Sprecherin des Bundesfinanzministeriums nun auch sie. Sobald die Haushaltskrise in Washington überstanden ist, sollen die von der Bundesregierung vorgeschossenen Gehälter aus den USA nach Deutschland zurückfließen.
Der nächste Lohn soll Mitte November eintreffen. Es ist jedoch unklar, ob sowohl Soldaten als auch zivile Angestellte tatsächlich ihre Gehälter erhalten. Die letzte Zahlung an die Soldaten – die USA zahlt ihren Lohn alle zwei Wochen – konnte Washington erst Ende Oktober leisten, weil durch Umschichtungen und eine große Privatspende mehrere Milliarden Dollar zurückgestellt werden konnten. US-Finanzminister Scott Bessent sagte kürzlich gegenüber CBS News: „Ab dem 15. November werden unsere Soldaten, die bereit sind, ihr Leben zu riskieren, kein Gehalt mehr erhalten.“
