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Geiseln im Hostel festgehalten? 15-Jähriger verdächtigt

Erst ein Unfall mit Diebesgut, dann eine Entführung

15-Jähriger wurde innerhalb einer Woche zweimal von der Polizei gefasst


Aktualisiert am 12.10.2025 – 8:15 UhrLesezeit: 2 Minuten

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Die Berliner Polizei hat einen Jugendlichen und einen erwachsenen Mann wegen des Verdachts der erpresserischen Entführung festgenommen. (Quelle: Pierce Adler/dpa)

Zunächst krachte ein 15-Jähriger in Berlin mit einem Auto voller Diebesgut gegen eine Hauswand – eine Woche später stand er erneut vor der Polizei. Diesmal geht es um die Entführung von Menschen.

Weil er einem anderen Autofahrer den Vortritt ließ, verursachte ein 15-Jähriger in Berlin-Lichtenberg einen schweren Unfall – und enttarnte dabei offenbar eine ganze Diebesbande. Zeugen berichteten, dass der Teenager am Abend des 3. Oktober gegen 22.25 Uhr einen schwarzen VW Polo fuhr, als er einem von rechts kommenden Mercedes auswich.

Die beiden stürzten zusammen. Der Mercedes blieb an der Kreuzung stehen und der VW prallte gegen eine Gebäudewand. Der 15-Jährige und sein 33-jähriger Beifahrer wollten zunächst fliehen, wurden jedoch von zwei Zeugen bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten.

Im Wagen entdeckten die Beamten zahlreiche Wertsachen. Nach Angaben der Polizei ordnete ein Staatsanwalt daraufhin eine Durchsuchung des Wagens an. Die Beamten beschlagnahmten mehrere Handtaschen, Geldbörsen und Bankkarten – offenbar aus früheren Straftaten. Sowohl der Teenager als auch seine Begleiterin waren der Polizei bereits bekannt.

Der 15-jährige Fahrer, ein georgischer Staatsbürger, wurde dem Jugendrettungsdienst übergeben und sein Beifahrer befreit. Der auf einen polnischen Besitzer zugelassene Polo wurde beschlagnahmt.

Doch nur sieben Tage nach dem Unfall tauchte der Teenager erneut bei der Polizei auf – dieses Mal in Handschellen. Beamte nahmen ihn und einen 45-Jährigen in einem Billigwohnheim in Marzahn fest. Der Vorwurf: erpresserische Entführung.

Nach Angaben der Polizei trafen die Ermittler am vergangenen Freitagnachmittag mit mehreren Fahrzeugen und einem Gefangenentransporter ein. Der 15-Jährige war zuvor bei einer Operation aufgefallen. Diesmal wollten die Beamten mit seinen Erziehungsberechtigten sprechen. Er führte die Polizisten in die Herberge.

Dort trafen die Einsatzkräfte auf drei weitere Männer: einen mutmaßlichen Täter und zwei mutmaßliche Opfer. „Einer von ihnen hatte eine Verletzung im Gesicht. Wir gehen derzeit davon aus, dass der 31-Jährige und ein 29-jähriger Mann verletzt sind“, sagte ein Polizeisprecher. Die beiden Männer stammen aus Moldawien und sollen gegen ihren Willen festgehalten worden sein. Was genau sie ertragen mussten, ist noch unklar. Der Verdacht richtet sich gegen den 15-Jährigen und den 45-jährigen Mann, der in dem Raum aufgefunden wurde.

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