Nach dem Sturm ist die Lage prekär. Auf der schwer betroffenen Karibikinsel steigt die Gefahr krimineller Übergriffe. Das Auswärtige Amt warnt.
Kingston – Nach dem Hurrikan Melissa Ende Oktober hat sich die Sicherheitslage auf Jamaika drastisch verschlechtert. Von nicht unbedingt notwendigen Reisen wird derzeit abgeraten. Auch das Auswärtige Amt warnt deutsche Reisende eindringlich vor einer spürbar erhöhten Angriffsgefahr, insbesondere bei Reisen auf dem Landweg in die vom Zyklon betroffenen Katastrophengebiete.
Ein besonders hohes Risiko besteht für Alleinreisende – laut Auswärtigem Amt gilt dies insbesondere für Frauen. Nach dem verheerenden Unwetter könnten Kriminelle die chaotische Lage ausnutzen.
Hurrikan „Melissa“ verursacht Verwüstung in Jamaika – Auswärtiges Amt warnt Reisende
Hurrikan „Melissa“ traf am 28. Oktober als Sturm der Kategorie 5 auf Jamaika und verwandelte das Land in ein Katastrophengebiet. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 Kilometern pro Stunde hinterließ es eine Spur der Zerstörung. Mindestens 19 Menschen kamen ums Leben und die Infrastruktur wurde schwer beschädigt.
Besonders kritisch ist die Lage in den Bezirken St. Elisabeth, Westmoreland, St. James und Trelawny. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sollten diese Gebiete nur in Reisegruppen und gemeinsam auf sichere Weise besucht werden – und nur zum Zweck der Hilfeleistung. Dort sind die Kommunikationsmöglichkeiten stark eingeschränkt; Internet und Telefon funktionieren nur an wenigen Orten.
Der Flugverkehr auf Jamaika läuft nach einer Naturkatastrophe wieder an – dringender Hinweis für Reisende
Reisende müssen auch in der Lage sein, für sich selbst zu sorgen. Das Auswärtige Amt empfiehlt, ausreichend Wasser, Lebensmittel und Treibstoff mitzunehmen, da in den betroffenen Gebieten die Versorgung zusammengebrochen ist.
Handlungsempfehlungen des Auswärtigen Amtes:
- Von unnötigen Reisen nach Jamaika wird abgeraten
 - Insbesondere Frauen wird dringend davon abgeraten, alleine zu reisen
 - Reisen Sie in die Katastrophengebiete St. Elisabeth, Westmoreland, St. James und Trelawny nur in Reisegruppen und gesichert
 - Nehmen Sie autarke Vorräte wie Wasser, Lebensmittel und Treibstoff mit
 - Bevor Sie zum Flughafen reisen, klären Sie den Abflugort und die Abflugzeit mit der Fluggesellschaft ab
 - Die Eintragung in die Krisenvorsorgeliste wird empfohlen
 
Zumindest gibt es positive Nachrichten für den Flugverkehr: Der Norman Manley International Airport wurde am 30. Oktober wieder für kommerzielle Flüge geöffnet, der Sangster International Airport folgte einen Tag später. Allerdings ist der reguläre Flugbetrieb noch nicht wieder normal. Das Auswärtige Amt empfiehlt dringend, den Abflugort und die Abflugzeit vor der Anreise zum Flughafen bei der Fluggesellschaft abzuklären, da es häufig zu spontanen Änderungen kommt. Tausende Urlauber waren in den vergangenen Tagen auf Flughäfen in Jamaika gestrandet. (Verwendete Quellen: dpa, AFP, Auswärtiges Amt) (moe)
			