Die Bahn will im nächsten Jahr mehrere Hundert Millionen Euro mehr ausgeben, um in Bayern weitere neue Gleise und Weichen zu bauen. Insgesamt würden mehr als vier Milliarden Euro in den Bau und Ausbau von Strecken und Bahnhöfen in Bayern fließen, sagte der Vorstandsvorsitzende von DB Infrago, Philipp Nagl. Ein großer Teil davon ist auf zwei Generalsanierungen zurückzuführen. Nun sollen knapp 40 Kilometer Gleise und 20 Weichen hinzukommen.
Zusätzliche Baustellen – Reisende brauchen noch mehr Geduld
Von den zusätzlichen Baustellen sind die Münchner S-Bahn-Linien S2, S4 und S7 sowie das Allgäuer Netz betroffen. Was genau das für die Fahrgäste auf den Strecken bedeutet und wann, wird rechtzeitig bekannt gegeben. „Wir wissen, dass die vielen Baustellen im nächsten Jahr den Reisenden viel Geduld abverlangen werden und bitten um Ihr Verständnis“, sagte Nagl. „Gleichzeitig wollen wir dauerhafte Einschränkungen des Bahnbetriebs möglichst vermeiden“, fügte er hinzu.
Bernreiter: Arbeit ist „dringend notwendig“
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter sprach von einer guten Nachricht. Die Mehrarbeit sei „auch dringend notwendig“, betonte der CSU-Politiker. „Die Bahn muss bei Neubauprojekten vorankommen und dringend in den Erhalt und die Sanierung der Infrastruktur investieren. Dabei wird es entscheidend sein, dass der Fokus nicht nur auf den Hochleistungskorridoren liegt.“
Bahnchef Palla: „Modernisierung der Bahn ist ein Marathon“
Viele unzufriedene Bahnkunden dürften sehnsüchtig auf einen Erfolg bei der Sanierung des Unternehmens hoffen. So waren im ersten Halbjahr mehr als ein Drittel der Fernzüge der Deutschen Bahn unpünktlich. „Leider müssen wir unsere Kunden um Geduld bitten“, sagte die neue Bahnchefin Evelyn Palla gegenüber der Bild am Sonntag. „Die Modernisierung der Bahn ist ein Marathon, kein Sprint.“
Für Bahnkunden wird es einen digitalen „Baustellendetektor“ geben, damit sie ihre Fahrt besser planen können. Eigenen Angaben zufolge wird die Bahn ihr selbst gestecktes Pünktlichkeitsziel von 65 bis 70 Prozent im laufenden Jahr voraussichtlich verfehlen.
Mit Informationen von dpa