
Medienberichten zufolge soll die Rückführung der Geiseln nach Israel vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz ohne öffentliche Zeremonie und ohne Medienvertreter organisiert werden. Es dürfe auch keine Gewaltdemonstration der Hamas geben, die frühere Freilassungen öffentlich inszeniert und damit internationale Kritik auf sich gezogen hatte. Nach einem Treffen mit Angehörigen und einer ersten medizinischen Untersuchung im Militärlager Reim am Rande des Gazastreifens werden die Freigelassenen voraussichtlich in Krankenhäuser geflogen.
Beweise für die Freilassung heute?
Es gibt aber auch Hinweise darauf, dass die Veröffentlichung früher beginnen könnte. US-Vizepräsident Vance etwa sagte, dass die Geiseln „jeden Moment jetzt“ freigelassen werden könnten. Der israelische Ministerpräsident Netanyahu sagte, man sei vorbereitet und könne die Geiseln jederzeit nehmen.
Gemäß den ausgehandelten Bedingungen wird Israel nach der Freilassung der Geiseln fast 2.000 palästinensische Gefangene aus den Gefängnissen entlassen. Nach Angaben der Hamas wird über die genaue Liste der Gefangenen noch verhandelt.
Nicht auf der Liste: Marwan Barghouti, aus palästinensischer Sicht eine „Ikone des Widerstands“.
Guterres, Trump, Merz und andere werden bei Friedensfeier im Gazastreifen erwartet
Wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Terrororganisationskreise berichtet, wird die Hamas bei der morgen geplanten Zeremonie in Ägypten nicht direkt vertreten sein. Die Feier findet am Nachmittag in Sharm el-Sheikh statt. Teilnehmen würden Staats- und Regierungschefs aus mehr als 20 Ländern, hieß es.
Neben Trump und Merz werden UN-Generalsekretär Guterres, der französische Präsident Macron, der britische Premierminister Starmer und EU-Ratspräsident Costa dabei sein. Regierungssprecher Kornelius sagte, Deutschland werde sich „zur Umsetzung des Friedensplans verpflichten – zunächst vor allem zur Sicherstellung der Einhaltung eines stabilen Waffenstillstands und humanitärer Hilfe“.
Die regierungsnahen ägyptischen Medien Al-Qahera News nannten außerdem den türkischen Präsidenten Erdogan, Spaniens Premierminister Sánchez, Italiens Premierminister Meloni, Jordaniens König Abdullah II. und den pakistanischen Premierminister Sharif als Gäste.
Trump will heute Morgen eine Rede vor dem israelischen Parlament halten. Wie das Weiße Haus in Washington mitteilte, ist auch ein Treffen des US-Präsidenten mit Angehörigen der Geiseln geplant.
Diese Nachricht wurde am 12.10.2025 im Deutschlandfunk gesendet.