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Gastro-Streit in der Münchner Gesellschaft: Michael Käfer sauer wegen Auftritt von Alfons Schuhbeck

500 Gäste schauten bei der Hullis-Premiere am Donnerstagabend mit großen Augen auf die XXL-Leinwand. Der an Krebs erkrankte Sternekoch Alfons Schuhbeck (76) meldete sich vor Beginn der Show per Videobotschaft bei der Münchner Gesellschaft. Im Spiegelzelt in München-Riem brach Applaus aus. Es war Schuhbecks erste öffentliche Stellungnahme seit dem Prozess.

Videobotschaft: Alfons Schuhbeck sitzt zu Hause

Der 76-Jährige erschien zu Hause in einem dunkelblauen Hemd vor einer Holzvertäfelung. Seine mehrjährige Haftstrafe muss er nicht absitzen – seine Krebsbehandlung findet in Freiheit statt. Auf Anfrage der AZ teilte die Staatsanwaltschaft München I mit: „Wir prüfen derzeit, ob und gegebenenfalls wie die notwendige medizinische Behandlung für Herrn Schuhbeck in der Justizvollzugsanstalt fortgeführt werden kann.“

„Leider kann ich heute aus bekannten Gründen nicht dabei sein“

Schuhbeck sagte bei der Hullis-Premiere mit klarer Stimme: „Leider kann ich heute aus bekannten Gründen nicht dabei sein. Ich wünsche dem gesamten Hullis-Team alles Gute – das sind tolle Jungs, sie haben richtig Bock! Und jetzt höre ich auf. Reden wir nicht lange, fangen wir an – ich wünsche euch einen wunderschönen Abend!“

Alfons Schuhbeck gab dem Hullis-Team Ratschläge

Schuhbeck machte deutlich, dass er gerne bei der VIP-Premiere seines Freundes, des Zeltbauers Richard Matthes, dabei gewesen wäre. Mit Hullis erfüllte er sich vor zwei Jahren einen Traum und kreierte mit Programmdirektor Sven Pawlitschko und Sternekoch Mario Gamba („Acquarello“) eine eigene fantastische Show. Alfons Schuhbeck, der das kulinarisch-akrobatische Spektakel Teatro fast zwei Jahrzehnte lang begleitete, unterstützte das Hullis-Männertrio bei der Umsetzung und beriet bei der Konzeption.

Nach Schuhbecks Hullis-Unterstützung: Michael Käfer ist sauer aufs Theater

Die AZ weiß: Einem namhaften Rivalen gefällt das überhaupt nicht. Feinkostkönig Michael Käfer feierte am Donnerstag zeitgleich im Teatro – nur wenige hundert Meter von Hullis entfernt – mit Prominenz die neue Saison.

Seit 2023, als Schuhbeck bereits im Gefängnis saß, leitet Käfer die kulinarische Leitung des Teatro. Zuvor arbeitete Schuhbeck dort 19 Jahre lang für die Eigentümerfamilie Zipse.

Michael Käfer urteilt harsch: „Findet die Staatsanwaltschaft so etwas lustig?“

Käfer war von Schuhbecks Video-Grußbotschaft an Hullis überrascht und sagte zu „Bild“: „Ich weiß nicht, ob es für ihn persönlich gut ist, wenn er so etwas tut. Findet die Staatsanwaltschaft so etwas lustig? Er ist schließlich ein Verurteilter. Wenn ich sein Anwalt wäre, würde ich ihm raten, ruhig zu bleiben und einfach abzuwarten. Aber das ist seine Entscheidung.“

Hullis reagiert ausschließlich in der AZ

Hullis-Programmdirektor Sven Pawlitschko reagiert exklusiv in der AZ: „Wir fühlen uns geehrt, dass Herr Käfer unserer Premiere so viel Aufmerksamkeit schenkt. Das steigert die Neugier auf Hullis noch mehr. Wir sind stolz und dankbar, dass das Münchner Publikum uns so herzlich aufgenommen hat. So kann es weitergehen.“ Allerdings zunächst ohne Alfons Schuhbeck auf der Bühne im Spiegelzelt.

Stattdessen trat Schuhbecks Freund Roberto Blanco beim brillanten Programmfinale in Hullis auf. Im Teatro griff Schuhbeck am Ende immer selbst zum Mikrofon und spielte Lieder wie „Sweet Caroline“.

Schlager-Legende Roberto Blanco zu AZ: „Ich habe heute gerade mit Alfons telefoniert. Bisher geht es ihm gut.“

Schuhbeck wurde zu vier Jahren und drei Monaten verurteilt

Das Landgericht München I verurteilte Schuhbeck im Juli 2025 unter anderem wegen Insolvenzverschleppung, Betrug und vorsätzlicher Insolvenz. Es verhängte eine Gesamtfreiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten. Seine frühere Verurteilung wegen Steuerhinterziehung ist im Urteil enthalten.

Schuhbeck hatte die gegen ihn erhobenen Vorwürfe eingeräumt und sich im Prozess bei „allen, die meinetwegen Probleme hatten“ entschuldigt. Er betonte: „Das wird mich für den Rest meines Lebens belasten und es tut mir sehr leid.“

Schuhbecks Unternehmen hinterließen einen Schuldenberg

Schuhbecks Unternehmen – darunter seine Restaurants, sein Gewürzladen und sein Partyservice – haben einen riesigen Schuldenberg hinterlassen: Nach Angaben des Insolvenzverwalters Max Liebig fordern die Gläubiger insgesamt 27 Millionen Euro. Nach Abschluss des Insolvenzverfahrens könne seiner Einschätzung nach nur ein Bruchteil davon zurückgezahlt werden.

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