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Gasimporte: EU-Länder stimmen dafür, den Import von russischem Gas zu stoppen

Die Mehrheit der Länder der Europäischen Union hat für einen vollständigen Stopp der russischen Gasimporte gestimmt. Spätestens ab 2028 wird kein Gas mehr aus Russland importiert.

Bis dahin könnte es jedoch zu einem vollständigen Importverbot für russisches Flüssigerdgas (LNG) kommen. Die EU-Kommission will im Rahmen neuer Sanktionen gegen Russland ab Anfang 2027 Importe verbieten. Derzeit wird in Brüssel über das 19. Sanktionspaket verhandelt.

Katherina Reiche sieht keine Gefahr durch höhere Preise

Laut Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) wird der Importstopp nicht zu höheren Preisen für Verbraucher führen. Auf den LNG-Märkten ist viel mehr Gas verfügbar. „Wo viel Gas vorhanden ist, werden die Preise nicht in die Höhe schnellen“, sagte Reiche am Rande eines Treffens in Luxemburg. Sie und ihre Amtskollegen stimmten dort für einen Stopp der russischen Gasimporte. Reiche sagte, sie blicke gelassen, aber nicht unbekümmert in die Zukunft.

Der EU hatte bereits nach dem russischen Angriff auf die Ukraine weitreichende Importverbote für russische Energieträger wie Kohle und Öl erlassen. Bisher gab es jedoch keine Gassanktionen aufgrund von Abhängigkeiten.

Die Verhandlungen mit dem EU-Parlament stehen noch aus

Im ersten Halbjahr 2025 importierte die EU nach Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat Flüssigerdgas im Wert von fast 4,5 Milliarden Euro aus Russland. Im Jahr 2024 machten russische Gaslieferungen noch rund ein Fünftel aller Importe aus. Mittlerweile kommt mehr als die Hälfte davon als Flüssigerdgas an.

Damit die Einfuhrverbotsverordnung in Kraft treten kann, müssen die EU-Länder noch mit dem EU-Parlament verhandeln. Die Regelung soll unabhängig von dem in den Sanktionen vorgesehenen Einfuhrverbot erlassen werden. Das Einfuhrverbot würde auch bei einer Aufhebung der Sanktionen weiterhin gelten.

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