Alisha Lehmann ist eine der berühmtesten Fußballspielerinnen der Welt. Bild: imago images / Giorgia Bassoli/IPA Sport
Fußball
14.09.2024, 11:3614.09.2024, 11:46
Geht man davon aus, dass Frauen und Männer exakt den gleichen Stundenlohn erhalten, würden Frauen in Deutschland bis zum 6. März „umsonst“ arbeiten. Rein rechnerisch wäre damit der Gender-Pay-Gap, der bundesweit derzeit rund 18 Prozent beträgt, geschlossen.
Dass kein Arbeitsmarkt der Welt so funktioniert, ist offensichtlich. Dass das ein Problem ist, ist aber auch offensichtlich. In vielen Debatten wird der Fußball inzwischen als Paradebeispiel herangezogen, wie wenig Fairness es für Frauen als Arbeitnehmerinnen noch gibt. Juventus-Star Alisha Lehmann beweist das nun mit einem weiteren Praxisbeispiel.
Auch wenn die 25-Jährige zu den bekanntesten Gesichtern im Fußball zählt, hat ihre Karriere wenig mit der ihrer männlichen Kollegen zu tun.
Doppeltransfer zu Juventus Turin: Alisha Lehmann wechselt mit Partner
Dieses Jahr wechselte die Schweizer Nationalspielerin zeitgleich mit ihrem heutigen Partner Douglas Luiz zu Juventus Turin. Während für den Brasilianer eine Ablösesumme von 50 Millionen Euro gezahlt wurde, mussten an Alisha Lehmanns ehemaligen Verein Aston Villa lediglich 500.000 Euro überwiesen werden.
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„Nach dem Training sage ich Douglas oft, dass das unfair ist“, erklärt der Mittelfeldspieler im Interview mit der italienischen Zeitung „La Repubblica“. „Wir machen die gleiche Arbeit, aber er verdient hunderttausendmal mehr als ich.“
Über die genauen Gehälter des jungen Paares ist nichts bekannt. Betrachtet man jedoch ihr bisheriges Gehalt in England, wird der Gender Pay Gap erneut deutlich: Laut „Sports Illustrated“ soll Lehmann bei Aston Villa 200.000 Euro pro Jahr verdient haben – Luiz‘ Gehalt soll bei rund fünf Millionen liegen.
Alisha Lehmann hofft auf mehr Aufmerksamkeit für Frauen im Fußball
Doch die Nachwuchsfußballerin will sich angesichts dieser Tatsachen offenbar nicht einfach geschlagen geben. „Ich habe die sozialen Medien genutzt, um den englischen Frauenfußball zu promoten, jetzt will ich das Gleiche in Italien tun“, verkündet sie kämpferisch im Interview mit „Repubblica“.
In den sozialen Medien ist die Schweizerin sehr erfolgreich, allein auf Instagram folgen ihr über 17 Millionen Menschen. Dass ihr hier auch viel Hass entgegenschlägt, versuche sie zu ignorieren, sagt sie. „Ich glaube, das sind Leute, die im Leben nichts zu suchen haben.“
Die 25-Jährige sagt selbst, sie führe ein Leben wie jeder andere. „Wenn die Leute Sie in den sozialen Medien sehen, denken sie, Sie leben anders, aber das stimmt nicht“, erklärt sie.
„Mein Leben ist völlig normal: Ich gehe nach Hause und koche, so wie alle anderen auch“, verrät Lehmann. Was dabei genau auf dem Tisch landet, ließ sie allerdings offen.
Es war, als hätte Jamal Musiala etwas zu beweisen. Wenige Tage, nachdem der 21-Jährige zur Überraschung vieler nicht auf der Shortlist für den Ballon d’Or stand, spielte er am Samstagabend mit der Nationalmannschaft gegen Ungarn – und lieferte eine denkwürdige Leistung ab.