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Fußball: Wahnsinn in der WM-Qualifikation – San Marino hilft mit schweren Niederlagen

Dank einer herben Niederlage in den WM-Play-offs? Genau dieses Szenario könnte der Nationalmannschaft von San Marino am letzten Spieltag der Qualifikation bevorstehen. Ein Punktgewinn wäre für das Schlusslicht kontraproduktiv.

Das haben sich die Erfinder des Qualifikationsmodus bei den großen Fußballverbänden Fifa und UEFA wohl nicht vorgestellt. Das komplexe System der Vorrunden auf dem Weg zur WM 2026 mit Gruppenphasen, Play-offs und zusätzlichen Anreizen über die Nations League könnte den sportlichen Wettbewerb in den kommenden Wochen durchkreuzen.

Der Fußballzwerg San Marino, der erst letzte Woche in Österreich mit 0:10 verlor, könnte mit einer deutlichen Niederlage in Rumänien am 18. November seine eigenen Chancen auf ein WM-Ticket erhöhen.

„Wie soll das gehen?“ Das wird sich der interessierte Fußballfan fragen – vor allem angesichts der Bilanz von San Marino mit null Punkten und einem Torverhältnis von 1:32 in der Qualifikation. Österreichs früherer Torschützenkönig Toni Polster bezeichnete das Team letzte Woche sogar als „eine Auswahl von Pizzabäckern“.

Es geht um Bosnien vs. Rumänien

Mit dem letzten Platz in der Gruppe ist die direkte Qualifikation natürlich vorbei. Doch zusätzlich zu den zwölf Direkttickets werden im Frühjahr nächsten Jahres vier weitere UEFA-Plätze über die Play-offs ausgespielt. Insgesamt werden 16 Teilnehmer gesucht – zwölf Gruppenzweite der WM-Qualifikation und vier beste Nations-League-Gruppensieger.

Und hier kommt San Marino ins Spiel. Die von Italien umgebene Enklave gewann in der letzten Nations-League-Saison überraschend ihre Gruppe mit Liechtenstein und Gibraltar und darf sich somit Hoffnungen auf einen Startplatz machen. Voraussetzung ist, dass sich genügend höherplatzierte Gruppensieger im neuen Wettbewerb entweder direkt für die Weltmeisterschaft qualifizieren oder als Zweiter bereits ein Play-off-Ticket besitzen.

In der Qualifikationsgruppe H mit Österreich, Rumänien, Bosnien-Herzegowina und Zypern kann es daher entscheidend sein, wer in welcher Reihenfolge vor San Marino landet. Denn: Rumänien war Nations-League-Gruppensieger, Bosnien nicht.

Österreich führt die Gruppe an (15 Punkte) vor Bosnien (13) und Rumänien (10). Am vorletzten Spieltag treffen Bosnien und Rumänien aufeinander. Im Falle eines Unentschiedens oder eines Sieges der Rumänen kann San Marino eine schwere Finalniederlage nutzen, um Rumänien an Bosnien vorbeiziehen zu lassen und so seine Chancen auf die Qualifikation für die Play-offs zu erhöhen.

Auch deutlich größere Fußballnationen wie Ex-Weltmeister Italien oder Schweden mit Liverpool-Star Alexander Isak stehen vor der Teilnahme an den Play-offs. Bei der Weltmeisterschaft in den USA, Mexiko und Kanada (11. Juni bis 19. Juli) treten erstmals 48 Nationen an – darunter Debütanten wie Usbekistan, Jordanien und Kap Verde.

jb/dpa

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