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Für den OFC geht es im Mainderby um mehr als drei Punkte

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Sehen so Gewinner aus? Das Team der Offenbacher Kickers um Trainer Kristjan Glibo (Mitte) war nach der Pokal-Blamage beim Regionalligisten Spvgg schlecht gelaunt. Leusel, der erst im Elfmeterschießen abgewendet werden konnte. Im Derby beim FSV Frankfurt will und muss der OFC ein anderes Gesicht zeigen. © Jan Hübner/Jan Hübner

Die Kickers Offenbach wollen im Nachbarduell beim FSV Frankfurt ein Zeichen setzen. Trainer Kristjan Glibo muss seine Abwehr noch einmal umbauen.

Der peinliche Auftritt im Hessenpokal, als sich seine Mannschaft erst nach einem Elfmeterschießen gegen den Regionalligisten Spvgg durchsetzte. Leusel warf Kristjan Glibos Planung über den Haufen. Eigentlich wollte sich der Trainer des Regionalligisten Kickers Offenbach mit seiner Mannschaft ab Donnerstag auf das Derby beim FSV Frankfurt (Sonntag, 14 Uhr) konzentrieren, doch stattdessen nahm er seine Jungs am Morgen vor dem Training zur Rede.

„Darüber mussten wir noch einmal reden“, sagte der 43-Jährige, der bereits in der Pause und nach dem Spiel seine Stimme erhoben hatte. „Wenn man das Trikot trägt, muss man brennen. Für viele Menschen hat das gefehlt.“ Dass er sein Team im Vergleich zum letzten Ligaspiel auf acht Positionen verändert hatte, wollte Glibo nicht als Ausrede nutzen: „Es ist egal, was passiert ist: Er muss zeigen, warum.“

Auf die richtige Einstellung kommt es auch am Sonntag (14 Uhr) an, wenn in der Liga das Hauptderby gegen den FSV Frankfurt ansteht. Dass die Bornheimer (7.), die aus den letzten fünf Spielen nur vier Punkte holten, sowie der OFC (11.) hinter den Erwartungen zurückbleiben, hat auf das Nachbarduell keinen Einfluss. „Es ist Derby-Zeit. Man muss es akzeptieren und Charakter zeigen“, fordert Glibo. „Solche Spiele muss man so leben, dass die Fans auf der Tribüne das spüren. Im Grunde ist es egal, gegen welche Frankfurter Mannschaft man als OFC spielt. Ein Derby ist immer sehr wichtig, hat seine eigene Dynamik, ist intensiv und manchmal auch hitzig. Es geht um mehr als drei Punkte.“ Es geht zum Beispiel auch darum, „ein Statement abzugeben“.

Dadurch könne man „wenn man erfolgreich ist, aus so einem Spiel viel herausholen“, betont der Kickers-Trainer, mahnte aber auch: „Wir dürfen uns nicht von der Atmosphäre leiten lassen, sondern müssen diszipliniert und überzeugt agieren. Wichtig ist auch die Struktur.“ Seit Kurzem hat es wieder besser gepasst. Das Ergebnis: OFC kassierte in den letzten drei Spielen jeweils nur ein Gegentor und holte trotzdem fünf Punkte.

„Für uns wird es wichtig sein, die Stabilität der vergangenen Spiele aufrechtzuerhalten. Dinge spielerisch zu lösen, ist derzeit keine Selbstverständlichkeit“, gibt Glibo zu. „Daher müssen wir die Grundlagen schaffen. Der Ansatz, defensiv kompakt zu stehen, ist sehr wichtig.“ Allerdings muss er die Abwehr noch einmal umbauen. Neben Offensivmann Keanu Staude fehlt auch der sechste Mann Dominik Crljenec (beide Gelbsperren). Zudem fällt Rechtsverteidiger Vincent Moreno (Mandelentzündung) weiterhin aus. Jayson Breitenbach hat ihn kürzlich ersetzt, aber er könnte im defensiven Mittelfeld gebraucht werden.

Glibo muss daher vor dem Duell mit den Bornheimern, die sich seiner Meinung nach zuletzt unter Wert verkauft haben, einige Personalfragen klären: „Der FSV hat die drittbeste Abwehr der Liga und Konstanz in der Mittelachse. Die Innenverteidiger sorgen für Stabilität, die beiden Sechser für Balance. Auffällig ist, dass es ihnen etwas schwerer fällt, Tore zu schießen. Dennoch haben sie Klarheit im Aufbau.“ (Christian Düncher)

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