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Fünf Tage voller Verluste – retten EU-Drohnenabwehrpläne nun DroneShield-Aktien?

Die DroneShield-Aktie erlebte nach ihrer spektakulären Rallye zuletzt einen Rückschlag. Anleger reagieren trotz positiver Nachrichten mit Gewinnmitnahmen und Vorsicht.

Nachdem sich der DroneShield-Aktienkurs in Sydney seit Jahresbeginn um mehr als 550 Prozent vervielfacht hat, ist die Rallye in den vergangenen Tagen stark ins Stocken geraten. In den letzten fünf Handelstagen hat die Aktie an der australischen Börse fast ein Viertel ihres Wertes verloren. Zuletzt fielen die DroneShield-Aktien in Australien am Donnerstag um 2,16 Prozent auf 4,99 A$ und verzeichneten damit den fünften Verlusttag in Folge.

Zuletzt gab es positive Unternehmensnachrichten: DroneShield beispielsweise kündigte die neue Softwareplattform „DroneSentry-C2 Enterprise“ an, die hohe Erwartungen weckt. Auch die Listung durch die britische National Protective Security Authority (NPSA) und die Integration der DroneShield-Technologie direkt in eine wichtige Plattform konnten den Abwärtstrend der letzten Tage nicht stoppen.

Nun wird es am Donnerstag Neuigkeiten zur geplanten EU-Drohnenabwehr geben, von der der australische Drohnenabwehrspezialist möglicherweise profitieren könnte.

Die EU-Drohnenabwehr soll bis Ende 2026 beginnen

Nach dem Wunsch der Europäischen Kommission sollen die EU-Staaten bis Ende nächsten Jahres deutliche Fortschritte bei der Drohnenabwehr erzielen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sehen die Aufrüstungspläne der Brüsseler Behörde vor, dass die Staats- und Regierungschefs noch in diesem Jahr einer entsprechenden Initiative zustimmen, die vor allem dem Schutz vor russischen Drohnen dienen soll. Dann könnte die gemeinsame Beschaffung von Überwachungssystemen und Verteidigungstechnik beginnen. Die ersten Teile des Systems sollen dann bis Ende 2026 betriebsbereit sein, das gesamte System bis Ende 2027.

„Die jüngsten wiederholten Verletzungen des Luftraums von EU-Mitgliedstaaten haben die Dringlichkeit der Schaffung einer flexiblen, reaktionsfähigen und modernen europäischen Fähigkeit zur Abwehr unbemannter Flugzeuge deutlich gemacht“, heißt es in der Roadmap, die an diesem Donnerstag von der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas und dem EU-Kommissar für Verteidigungsindustrie, Andrius Kubilius, vorgestellt werden soll.

Das Drohnensystem soll auch in der Lage sein, Bodenziele zu bekämpfen

Ziel ist es daher, ein mehrschichtiges High-Tech-System mit Fähigkeiten zur Erkennung, Verfolgung und Neutralisierung feindlicher Drohnen aufzubauen, das mit seiner eigenen Drohnentechnologie auch in der Lage ist, präzise Angriffe gegen Bodenziele durchzuführen. Den Planern ist es außerdem wichtig, dass es in enger Zusammenarbeit mit der NATO entwickelt wird und geografisch offen ist.

Die Begründung für diesen 360-Grad-Ansatz in alle Richtungen liegt darin, dass die östlichen EU-Mitgliedstaaten an der Grenze zu Russland und Weißrussland der größten unmittelbaren Bedrohung ausgesetzt sind. Die jüngsten Vorfälle haben jedoch gezeigt, dass jedes Land betroffen sein kann. Die Sichtung unbemannter Luftfahrzeuge hat in den letzten Wochen unter anderem auf zivilen und militärischen Flughäfen in Dänemark und Deutschland immer wieder Alarm ausgelöst. Zeitweise musste deshalb sogar der Flugverkehr eingestellt werden.

Angesichts der Tatsache, dass Drohnen nicht unbedingt direkt aus Russland kommen müssen, werden wir in Zukunft nicht mehr von einer geplanten „Drohnenmauer“, sondern neutral von der „Europäischen Drohnenabwehrinitiative“ sprechen.

Deutschland will die Führung im Luftverteidigungsprojekt übernehmen

Neben der Drohnenabwehr-Initiative sollen an diesem Donnerstag mehrere weitere Upgrade-Projekte vorgestellt werden. Dazu gehören die sogenannte „Eastern Flank Watch“ zur Verbesserung der Verteidigungsfähigkeiten der östlichen EU-Mitgliedstaaten, der „European Air Shield“ zur Stärkung der EU-Luftverteidigung und der „European Defence Space Shield“ zur Gewährleistung des Schutzes europäischer Satelliten.

Nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius will Deutschland beim geplanten „Europäischen Luftschild“ die Führung übernehmen. Ziel ist es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur, mithilfe von EU-Programmen ein mehrstufiges, über Ländergrenzen hinweg vernetztes Luftverteidigungssystem inklusive der notwendigen Sensorik aufzubauen. Es soll vor dem gesamten Spektrum an Bedrohungen aus der Luft schützen und nahtlos mit dem Führungs- und Kontrollsystem der NATO zusammenarbeiten.

Pistorius kündigte außerdem an, dass Deutschland in den nächsten Jahren zehn Milliarden Euro in Drohnen investieren werde. Der SPD-Politiker erklärte, es gehe um alle Arten unbemannter Luftfahrzeuge, darunter auch Angriffsdrohnen. Er ließ zunächst offen, ob die Bundesrepublik die Vorstellungen der EU-Kommission zu Beschaffungsquoten unterstützen würde. Die Behörde will vorschlagen, dass bis Ende 2027 mindestens 40 Prozent der Beschaffung von Verteidigungsgütern gemeinsam organisiert werden.

Die EU-Staaten hatten sich bereits im März auf eine Rahmenvereinbarung zur massiven Aufrüstung geeinigt. Auf einem Gipfel beschlossen die Staats- und Regierungschefs, alles zu tun, um die Verteidigungsbereitschaft Europas in den nächsten fünf Jahren deutlich zu stärken. Damit soll Russland davon abgehalten werden, nach der Ukraine möglicherweise einen EU-Staat anzugreifen. Geheimdienste gehen davon aus, dass Russland spätestens im Jahr 2030 militärisch in der Lage sein wird, einen weiteren Krieg zu beginnen.

EU-Außenbeauftragter Kallas sagte am Mittwochabend bei einem Treffen der EU-Verteidigungsminister, dass die neue Roadmap mit ihren konkreten Zielen und klaren Leitlinien dazu beitragen werde, bis 2030 verteidigungsbereit zu sein. Geplant sei nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auch die Einführung eines jährlichen Defence Readiness Reports, der die Fortschritte überwachen soll.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

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