Keine Hoffnung auf Rettung
Aktualisiert am 2. November 2025, 6:59 Uhr
Ein Blick auf die schneebedeckten Gipfel, darunter die Vertainspitze in Südtirol. Bei einem Lawinenunglück kamen hier fünf Menschen ums Leben. (Archivbild)
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Bei einem Lawinenunglück in Südtirol kommen fünf Menschen ums Leben. Zwei Bergsteiger werden noch vermisst. Die Suche wird voraussichtlich am Sonntag fortgesetzt. Es wird wahrscheinlich nur eine Rettungsmission sein.
Nach dem Tod von mindestens drei deutschen Bergsteigern bei einem Lawinenunfall in Südtirol geht die Suche nach zwei Vermissten an diesem Sonntag weiter. Die italienische Bergrettung hat nach Angaben eines Sprechers keine Hoffnung mehr, die Frau und den Mann lebend zu finden. Beide kommen ebenfalls aus Deutschland. Wegen der Dunkelheit musste die Suche am Abend unterbrochen werden.
Die Urlauber wurden am Samstag beim Aufstieg auf die über 3.500 Meter hohe Vertainspitze im Ortlergebirge von einer Schneelawine erfasst. Nach Angaben der Bergrettung waren sie unabhängig voneinander in drei Gruppen unterwegs: einer Dreiergruppe und zwei Zweiergruppen. Zwei Männer hätten den Unfall überlebt, sagte der Sprecher der Bergrettung Sulden, Olaf Reinstadler, am Abend der Deutschen Presse-Agentur.

© Italienische Bergrettung/dpa
Bergrettung: Vermisste sind „sicherlich“ tot
Zwei Männer und eine Frau konnten jedoch nur tot geborgen werden. Ihre Leichen wurden ins Tal gebracht. Auch die beiden anderen noch vermissten Deutschen seien „mit Sicherheit“ tot, sagte der Sprecher. Die Suche sollte bei Tageslicht erneut beginnen. Neben einem Hubschrauber kommen auch Drohnen und Wärmebildkameras zum Einsatz.
Nach Angaben der Bergrettung ereignete sich der Unfall kurz vor 16 Uhr an der Nordwand unterhalb des Gipfels auf einer Höhe von rund 3.200 Metern. Über Alter und Herkunft der Opfer gab es zunächst keine offiziellen Angaben. Die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, dass es sich bei den geborgenen Leichen um zwei Männer und eine Frau im Alter zwischen 30 und 50 Jahren handele.
Nordwand gilt als „hochalpine Eistour“
Nach Angaben des Bergrettungssprechers bestand am Samstag keine besonders hohe Lawinengefahr. Der Lawinenabgang könnte durch starke Verwehungen ausgelöst worden sein, da der neu gefallene Schnee noch nicht ausreichend mit dem Boden verbunden war. Unter Bergsteigern gilt die Nordwand als „hochalpine Eistour“, die Seil und komplette Eiskletterausrüstung erfordert.
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Die Vertainspitze oberhalb von Sulden ist aufgrund ihres Panoramablicks auf die anderen Berge ein häufig bestiegener Gipfel. Nach Angaben der Bergrettung befanden sich zum Unfallzeitpunkt keine weiteren Bergsteiger an der Nordwand. Südtirol gehört das ganze Jahr über zu den besonders beliebten Gegenden Italiens bei deutschen Urlaubern. Der höchste Berg der Region ist der Ortler mit 3.905 Metern. Neben der Bergrettung sind auch die italienische Finanzpolizei und die Feuerwehr an den Rettungsarbeiten beteiligt. (dpa/bearbeitet vom)
