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Füllstand niedriger als im Vorjahr – BNetzA beruhigt sich

Stellungnahme der Bundesnetzagentur

Gasspeicher: Der aktuelle Füllstand in Deutschland


11.11.2025 – 11:31 UhrLesezeit: 2 Minuten

Gasspeicher am Mülheimer Ring im Norden von Köln (Archivbild). (Quelle: IMAGO/dts Nachrichtenagentur/imago)

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Gasspeicher weniger gut gefüllt. Ein Grund zur Sorge? Das sagt die Bundesnetzagentur.

Die deutschen Gasspeicher sind derzeit zu 74,8 Prozent gefüllt (Stand: 11. November 2025). Vor einem Jahr lag der Wert bei 97,28 Prozent. Gleichzeitig übersteigt der aktuelle Gasverbrauch von Haushalten und Gewerben den Vorjahreswert um fast 165 Gigawattstunden (GWh) pro Tag, obwohl der Temperaturunterschied nur minimal ist. Der aktuelle Mehrverbrauch entspricht in etwa dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 8.000 Haushalten mit Gasheizung.

Zudem sind nicht alle Gasspeicher gleich gut gefüllt. Der größte (Rehden, Niedersachsen) ist nur zu 26,62 Prozent ausgelastet. Andere Standorte sind jedoch bis zu 90 Prozent ausgelastet. Ist die Situation also kritisch?

Auf Nachfrage von t-online erklärte die Bundesnetzagentur, es bestehe kein Grund zur Sorge. Gemäß der Gasspeicherfüllstandsverordnung (GasSpFüllstVO) müssen die Speicher bis zum 1. November grundsätzlich zu 80 Prozent gefüllt sein – für die Anlagen in Bad Lauchstädt, Frankenthal, Hähnlein, Rehden, Stockstadt und Uelsen gilt ein Füllstand von 45 Prozent (§ 1 GasSpFüllstVO). Zusammengenommen ergibt das einen durchschnittlichen Füllgrad von 70 Prozent, teilt die Bundesnetzagentur t-online mit. „Das ist auch nach europäischen Maßstäben ausreichend.“ Damit wurde das Ziel für alle deutschen Speicher zum 1. November erreicht.

Die Behörde stellt außerdem fest, dass sich die Versorgungslage in Deutschland in den letzten Jahren verändert hat. „Deutschland hat unterschiedliche Importmöglichkeiten. Gasmengen können über Pipelines (insbesondere aus Norwegen) und über LNG-Terminals importiert werden.“ Dadurch könnte eine Gasknappheit verhindert und die Gasversorgung gesichert werden. Auch die Änderung der Gasströme trägt zur Versorgungssicherheit bei: Statt eines „Ost-West-Flusses“ setzt die Regierung nun auf einen „Nord-West-Fluss“. Der Gasimport erfolgt daher zunehmend über Frankreich und Belgien und nicht mehr über die östlichen Nachbarländer.

Trotz der vergleichsweise entspannten Lage sollten die Bürger weiterhin Energie sparen und bewusst Erdgas konsumieren. „Je mehr Energie jetzt eingespart wird, desto wahrscheinlicher ist eine sichere Gasversorgung“, sagt die Bundesnetzagentur.

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