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Führt Trump einen Tomahawk-Angriff gegen Putin durch?

Krieg in der Ukraine

Trump schlägt Putin


Aktualisiert am 15.10.2025 – 15:39 UhrLesezeit: 5 Minuten

Donald Trump: Der US-Präsident behauptet, bereits entschieden zu haben, ob die USA der Ukraine die Tomahawk-Marschflugkörper liefern werden. (Quelle: Alex Brandon/AP/dpa/dpa-bilder)

Donald Trump erwägt die Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine. Die Waffe könnte der russischen Wirtschaft große Probleme bereiten. Aus diesem Grund sendet Wladimir Putin auch Drohungen an Washington.

Es ist das nächste große Spiel. Der nächste harte Kampf um die Unterstützung des Westens für die Ukraine. Und wieder einmal geht es in der internationalen Debatte vor allem um ein Waffensystem: Wird Donald Trump der ukrainischen Armee die amerikanische Marschflugkörper Tomahawk zur Verfügung stellen? Oder war die indirekte Ankündigung des US-Präsidenten nur ein Bluff, um Kremlchef Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen?

Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj werden sich am Freitag erneut in Washington treffen. Das zentrale Thema: Tomahawk. Der Ausgang dieser Gespräche ist unklar, sicher ist nur, dass die Nerven auf russischer Seite bereits blank liegen. Der Kreml warnt vor einer größeren Eskalation.

„Das Thema Tomahawks gibt Anlass zu großer Sorge“, sagte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow im Staatsfernsehen. „Derzeit ist wirklich ein dramatischer Moment, da die Spannungen von allen Seiten eskalieren.“ Auch Putin selbst mischte sich in die Debatte ein und drohte mit einem Ende der zuletzt erfolgten Annäherung zwischen Russland und den USA. Die Waffen könnten die Beziehungen zwischen Moskau und Washington stark belasten und eine „völlig neue, qualitativ neue Stufe der Eskalation“ einläuten, sagte Putin. Der stellvertretende Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, sagte: „Die Lieferung dieser Marschflugkörper könnte für alle böse enden. Und insbesondere für Trump selbst.“

Russland droht eine große Eskalation, auch indirekt mit nuklearen Gegenschlägen, da Tomahawk-Marschflugkörper auch mit Atomwaffen ausgerüstet sein könnten. Medwedew sagte, es sei unmöglich, beim Abschuss zwischen Tomahawk-Raketen mit Atomsprengköpfen und konventionellen Raketen zu unterscheiden. „Wie soll Russland reagieren? Genau!“

Russische Drohungen sind in diesem Krieg nichts Neues. Der Kreml spielt mit Ängsten in westlichen Gesellschaften und will mit dieser aggressiven Rhetorik Rüstungshilfen an die Ukraine verhindern oder zumindest bremsen. Mit dieser Strategie sorgte Moskau in den letzten drei Kriegsjahren oft für Verunsicherung, etwa vor der Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine oder in der Taurus-Debatte.

Doch Putin setzt auf diese Taktik vor allem dann, wenn für Russland viel auf dem Spiel steht. Und das ist beim Tomahawk definitiv der Fall. Sollten die USA das Waffensystem in großer Zahl liefern, könnte die Ukraine Putin an den Verhandlungstisch zwingen.

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