Kritik am Verhalten bei Gala
Merz macht Spenden für Kinder von Umfragen abhängig
Aktualisiert am 8. Dezember 2024 – 11:13 UhrLesezeit: 2 Minuten

Der frühere Finanzminister Lindner (FDP) und CDU-Chef Merz mussten zur „Bild“-Spendengala eingeladen werden. Dafür gab es Kritik.
Der Sparwille von FDP-Chef Christian Lindner zeigte sich auch bei einer Spendengala – persönlich. Der Ex-Finanzminister zückte bei „Ein Herz für Kinder“ nicht spontan sein Portemonnaie, sondern wollte zunächst verhandeln. Als Komikerin Hazel Brugger spontan mehrere prominente Gäste um großzügige Spenden bat, sagte der FDP-Chef: „Sie kennen meine berufliche Situation.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Lindner im Zuge des Bruchs in der Ampel-Koalition vor einem Monat als Minister entlassen. Lindner stimmte schließlich – begleitet von seiner Frau, der Journalistin Franca Lehfeld – einer Spende von 2.000 Euro zu.
Mit der Summe lag er auf einer Linie mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), den Komiker Ralf Schmitz zuvor um eine Spende gebeten hatte.
Bei Friedrich Merz gelang es Schmitz jedoch nicht, auf Anhieb eine konkrete Zahl zu ermitteln, der CDU-Chef machte stattdessen eine umständliche Berechnung. Er kündigte dementsprechend an, dass sich seine Spende anteilig an den künftigen Umfragewerten der Union orientieren werde. Schmitz gab das Vorhaben, ihn an diesem Abend festzunageln, schließlich auf.
Auf Platform Ein User schrieb: „Fam. Merz 4000 €. Das wäre eine Schlagzeile für das Bild“, ein anderer. Ein anderer Kommentator schrieb: „Dass #Merz die Höhe der Spende von den Umfragewerten der #CDU abhängig macht, ist äußerst geschmacklos.“ Auch Lindner wurde in die Kritik einbezogen: „Lindner wies auf seine berufliche Situation hin, Merz wollte seine Spende an die Umfragewerte der CDU knüpfen. Shabig“, schrieb ein Nutzer.
Mit 500 Euro ging SPD-Chef Lars Klingbeil, der als erster von dem Komiker-Duo angesprochen wurde, ins Spendenrennen. Bundestagsabgeordnete erhalten monatlich 8.886 Euro Zulagen, ihr Verdienst kann jedoch durch Nebeneinkünfte, etwa aus Partei- und Fraktionsämtern, noch höher ausfallen.
Weit übertroffen wurden alle Politiker von Fußballer Toni Kroos, der ohne mit der Wimper zu zucken eine Spende von 100.000 Euro ankündigte. „Ein Herz für Kinder“ ist ein traditionelles Hilfsprojekt der „Bild“-Zeitung, die Gala wird im ZDF übertragen.