Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben das Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga und damit ihre Tabellenführung verloren. Die Niedersachsen verloren am Samstag mit 1:3 (0:1) gegen den FC Bayern München.
Rund 12.500 Zuschauer verfolgten das Duell Eins gegen Zwei in der großen Wolfsburger Arena. Im Vergleich zu vielen anderen Spielen gibt es – insbesondere in der Länderspielpause der Männer – kein herausragendes Publikum mehr. Drei der vier Tore fielen ebenfalls aus der Kategorie Pleiten, Pech und Pannen. Das Topspiel war zwar spannend, qualitativ aber kein Aushängeschild für die Frauen-Bundesliga.
Klara Bühl (27.) und Momoko Tanikawa (57.) brachten die Münchner jeweils in Führung. Janina Minge glich drei Minuten nach Wiederanpfiff aus. Es war das erste Gegentor des FC Bayern in dieser Bundesliga-Saison. In der Nachspielzeit sah Wolfsburgs Joelle Wedemeyer wegen einer Vollbremsung die Rote Karte. Wenig später erzielte Alara Sehitler den Endstand (90+5).
Popp köpft knapp am Bayern-Tor vorbei
Die Wolfsburgerinnen starteten kontrolliert in die Partie. Jedenfalls war Lerchs Reaktion auf die 1:7-Niederlage der Münchner am Dienstag in Barcelona nicht beleidigend. Dennoch hatten die Gastgeberinnen, die selbst 4:0 gegen Paris St. Germain gewonnen hatten, ihre erste große Chance: Nach einer Flanke von Cora Zicai kam Alexandra Popp in der Mitte stark durch, ihr Kopfball sauste jedoch am Tor vorbei (14.).
Drei Minuten später meldete sich auch der FCB. Zunächst testete Bühl VfL-Keeperin Stina Johannes. Nach der folgenden Ecke hatte Linda Dahlmann aus sechs Metern die Führung – doch Minge rettete mit einer tollen Grätsche.
Beim 1:0-Sieg von Bühl sieht Johannes nicht gut aus
Es ging hin und her – aber der Vorsprung der Münchner war okay. Und die „Wölfinnen“ halfen tatkräftig mit: Erst wurde Bühl bei ihrem Solo von der linken Seite in die Mitte nur begleitet, dann sah Johannes bei ihrem Abschluss aus 18 Metern überhaupt nicht gut aus. Der Nationaltorwart war viel zu spät am Boden. Und so landete der schlecht geschossene Ball im Netz – 0:1 (27.).
VfL Wolfsburg: Johannes – Linder, Wedemeyer, Küver, Levels – Minge, Kielland (66. Peddemors), Huth, Popp, Zicai (66. Bussy) – Beerensteyn (88. Pujols)
Bayern München: Mahmutovic – Gwinn, Viggosdottir (66. Eriksson), Ballisager, Kett, Caruso, Stanway, Dallmann, Tanikawa (65. Alara), Bühl – Harder (90. Schüller)
Ziele: 0:1 Bühl (27.), 1:1 Minge (48.), 1:2 Tanikawa (57.), 1:3 Alara (90. + 5.)
Rote Karte: Wedemeyer (90.+3)
Zuschauer: 12.495
Wolfsburgs Lineth Beerensteyn hätte kurz darauf an ihrem 29. Geburtstag ausgleichen können, scheiterte aber an Ena Mahmutovic (30.). Andererseits hätte Bühl noch mehr hinzufügen können. Diesmal parierte Johannes stark (33.).
Mahmutovic sieht beim 1:1 von Minges nicht gut aus
Lerchs Plan zu Beginn der zweiten Spielhälfte sah völlig anders aus: Wolfsburg zog sofort nach vorne und glich prompt aus. Diesmal machte Bayerns Nummer eins bei einer Ecke keine gute Figur. Mahmutovic machte den hohen Ball zunächst scharf. Am Ende bekam Minge einen Schuss, der jedoch abgefälscht wurde. Mahmutovic musste erstmals in dieser Bundesliga-Saison hinter sich greifen (48.).
Die Bayern reagierten schnell mit einem 2:1-Sieg
Doch nur neun Minuten später lagen die Münchner wieder in Führung. Eine Flanke von Giulia Gwinn lag sekundenlang in der Luft – und doch lag Wedemeyer daneben. Der Verteidiger sprang unter den Ball. Tanikawa erzielte einen Volleyschuss – 2:1. Kurz darauf hatte Pernille Harder den dritten Treffer auf dem Fuß, doch Johannes wischte den Ball mit einem Reflex weg (61.).
Wolfsburg brauchte lange, um den Rückschlag zu verarbeiten. Nach einer weiteren schlecht geklärten Ecke schoss Beerensteyn an den langen Pfosten, der Ball landete jedoch am Außennetz (77.).
Wedemeyer sieht Rot, Sehitler macht alles klar
Insgesamt zeigten die Gastgeber eine ordentliche Leistung und begegneten den Double-Gewinnern auf Augenhöhe. Doch der Ausgleich gelang trotz mehrerer Chancen nicht – die letzte Konsequenz vor dem Tor fehlte.
Kurz nach dem Platzverweis für Wedemeyer (90.+3) erhöhte Sehitler auf 3:1. Bitter für die Wolfsburgerinnen – für sie hätte in diesem Spitzenspiel mehr erreicht werden können.