Frau von Hai zerrissen – machte sie einen entscheidenden Fehler?

Frau von Hai zerrissen – machte sie einen entscheidenden Fehler?

Madrid. Die Tragödie einer 30-jährigen Deutschen, die nach einem Haibiss verblutete, ist schockierend. Nun kommen weitere Einzelheiten ans Licht.

Gran Canaria sorgt sich um sein Image als touristisches Traumziel. tödlicher Haiangriff an eine 30-jährige Deutsche hat die Tourismusmanager alarmiert. Solche Nachrichten sind Gift für eine Region, die gerade im Herbst mit Tausenden Urlaubern rechnet. Die Tragödie hat die Menschen auf der Insel schockiert.

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Am 14. September war sie an Bord des 17 Meter langen Katamarans „Tändelei Chichester„Vor ihr hätte ein wunderschöner Urlaub liegen können. Doch dann geschah das Unglaubliche: Am dritten Tag des Bootstrips wurde die 30-Jährige im Meer von einem Hai angegriffen. Dessen messerscharfe Zähne rissen ihr ein Bein ab, das Opfer verblutete. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das unter britischer Flagge fahrende Schiff mitten im Atlantik auf hoher See – weit weg von Rettungshilfe.

Als der Kapitän einen Notruf absetzte, Boot bereits mehr als 500 Kilometer von Gran Canaria entfernt. Die Tragödie ereignete sich nahe der westsaharaischen Stadt Dakhla, einem Fischerdorf, von dem aus regelmäßig Flüchtlingsboote mit afrikanischen Migranten Richtung Kanarische Inseln aufbrechen. Doch selbst zum Zeitpunkt des Unglücks war die afrikanische Küste 180 Kilometer entfernt.

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Als ein spanischer Rettungshubschrauber die schwerverletzte Deutsche vier Stunden nach dem Notruf an Bord nahm, hatte die Frau bereits viel Blut verloren. Sie starb auf dem Rückflug nach Gran Canaria. Nun untersucht ein Ermittlungsrichter in der Gran Canaria-Stadt Las Palmas den Umstände ihres Todes.

Frau ließ Beine im Wasser baumeln und warf Köder

Inzwischen sind weitere Einzelheiten über die Tragödie Dem Bericht zufolge wurde die Frau nicht beim Schwimmen im Meer vom Hai angegriffen, sondern als sie Angeln war auf dem Boot. „Der Angriff ereignete sich, als die Frau Köder ins Meer warf, um vom Katamaran aus zu angeln“, berichtet die Zeitung La Provincia, die einflussreichste Zeitung der Kanarischen Inseln.

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Mit diesen Ködern wahrscheinlich Fisch- oder Fleischresteder Deutsche wollte wohl größere Fische anlocken. Die tiefen Gewässer vor der Westsahara sollen äußerst fischreich sein. Auch Haie gibt es hier reichlich.

Für viele Menschen ist ein Segeltörn auf einem Katamaran ein absoluter Traum.

Für viele Menschen ist ein Segeltörn auf einem Katamaran ein absoluter Traum.
© iStock | Toa55

Die Sonne schien. Es war warm. Dies ist wahrscheinlich der Grund, warum die Frau beim Angeln ein Bein in das kühle Wasser baumeln ließ, so die spanische SeenotrettungIn diesem Moment tauchte der Hai plötzlich aus der Tiefe auf und biss zu.

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Hai-Angriffe gelten in den Gewässern als selten, sagen Forscher

„Was der Frau passiert ist, war wahrscheinlich Pech“, sagt Meeresbiologe José Juan Castro. Auch wenn Horrorfilme ein anderes Bild zeichnen: Aber Haiangriffe auf Menschen seien selten, erklärte der Wissenschaftler in der großen spanischen Zeitung „La Vanguardia“. Menschen stünden normalerweise nicht auf dem Speiseplan der Haie.

Der Forscher weist darauf hin, dass es an der Strände der Kanarischen Inseln Auf Menschen habe es bislang „keine ernsthaften Angriffe“ gegeben. Die Raubfische bevorzugen tiefere Gewässer. Zuletzt war 2017 ein Jugendlicher an einem Strand auf Gran Canaria von einem kleinen Hai gebissen worden, er wurde dabei aber nur leicht verletzt. Allerdings verirren sich jeden Sommer immer wieder kleinere oder kranke Haie in kanarische Badebuchten, die dann aus Sicherheitsgründen zeitweise gesperrt werden.

Doch erst vor kurzem in der Nähe der Küste der Inselhauptstadt Palmas de Gran Canaria. Die Inselbehörde beruhigte daraufhin Urlauber und Inselbewohner mit der Aussage: „Manchmal haben wir Besucher in unseren Gewässern. Das ist ein gutes Zeichen für die Wasserqualität und die Artenvielfalt im Meer rund um die Inseln.“

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