![Frau erhält nach Trumps Abtreibungsgesetz zu spät Hilfe und stirbt Frau erhält nach Trumps Abtreibungsgesetz zu spät Hilfe und stirbt](https://i2.wp.com/www.fr.de/assets/images/35/643/35643696-democratic-presidential-nominee-vice-president-harris-holds-campaign-rally-in-wilkes-barre-pennsylvania-new-democratic-presidential-nominee-vice-2wKN5YThfRBG.jpg?w=1024&resize=1024,0&ssl=1)
Seit 2022 sind Schwangerschaftsabbrüche in einigen US-Bundesstaaten weitgehend verboten oder eingeschränkt. In Georgia kam es deshalb nun zum ersten Todesfall.
Atlanta – Seit 2022 sind Abtreibungsgesetze in den USA Sache der einzelnen Bundesstaaten, nachdem das Urteil Roe v. Wade vom Obersten Gericht aufgehoben wurde. Rund 50 Jahre lang schützte es das Recht auf Abtreibung. Nun wurden die Regelungen in einigen Bundesstaaten deutlich verschärft, in manchen sind sie sogar weitgehend verboten. Das führt zu verzögerten Behandlungen und vermeidbaren Todesfällen. Ein solcher Fall soll sich im Bundesstaat Georgia ereignet haben.
![Frau erhält nach Trumps Abtreibungsgesetz zu spät Hilfe und stirbt Frau erhält nach Trumps Abtreibungsgesetz zu spät Hilfe und stirbt](https://www.fr.de/assets/images/35/643/35643696-democratic-presidential-nominee-vice-president-harris-holds-campaign-rally-in-wilkes-barre-pennsylvania-new-democratic-presidential-nominee-vice-2wKN5YThfRBG.jpg)
Ärzte verweigern Behandlungen aus Angst vor Gefängnisstrafen. Schwangere reisen in andere Bundesstaaten, um dort medizinische Versorgung zu erhalten. In der TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump vor einer Woche hatte der Demokrat genau davor gewarnt.
Trumps Abtreibungsgesetz führt zum ersten Todesfall – Harris warnt vor bundesweitem Verbot
Nachdem das Urteil Roe vs. Wade 2022 durch eine Entscheidung des obersten US-Gerichts aufgehoben wurde, liegt die Entscheidung über Abtreibungsregelungen in den Händen der Bundesstaaten. Diese Entscheidung traf eine Mehrheit von fünf zu vier Richtern. Drei von ihnen wurden von Ex-Präsident Donald Trump nominiert, der den Demokraten wiederholt vorgeworfen hat, Abtreibungen im neunten Monat oder nach der Geburt durchführen zu wollen. Viele Abtreibungsbefürworter befürchten nun ein bundesweites Abtreibungsverbot, sollte Trump bei den US-Wahlen wiedergewählt werden. Auch Harris äußerte in der TV-Debatte eine solche Warnung.
Schon jetzt gebe es „mehr als 20 Bundesstaaten ‚Trump-Abtreibungsverbote‘“, die es medizinischem Personal erschweren, medizinische Versorgung zu leisten, sagte der Demokrat bei der Debatte in Philadelphia am 10. September. „Die Regierung, und schon gar Donald Trump, sollte einer Frau nicht vorschreiben, was sie mit ihrem Körper tun soll.“
Erster „vermeidbarer“ Tod nach Abtreibungsverbot in Georgia
Nun wurde in Georgien seit 2022 der erste abtreibungsbedingte Tod gemeldet, der offiziell als „vermeidbar“ eingestuft wurde, berichtet Propublica, eine gemeinnützige US-Nachrichtenredaktion. Ärzte hatten zuvor gewarnt, dass Frauen sterben würden, wenn medizinische Eingriffe, die manchmal notwendig sind, um Leben zu retten, illegal würden.
Seit Abtreibungen verboten oder eingeschränkt seien, würden Frauen in kritischem Zustand von Notaufnahmen abgewiesen, heißt es. Ärzte sagen, der Wortlaut der medizinischen Ausnahmen vom Verbot sei schwer zu interpretieren. Deshalb warten sie, bis sich der Gesundheitszustand ihrer Patientinnen deutlich verschlechtert. Das kann zu Todesfällen führen, wie der Fall in Georgia nun gezeigt hat.
Angst vor Strafverfolgung überwiegt Patientenbedürfnisse
Zur gleichen Zeit, als in Georgia Abtreibungen nach der sechsten Schwangerschaftswoche verboten wurden, überschritt Amber T. diese Frist. Sie suchte Hilfe bei einer Klinik in North Carolina, die ihr Abtreibungspillen verschrieb. Nach der Einnahme der Pillen trat eine seltene Komplikation auf, bei der nicht das gesamte fötale Gewebe ausgestoßen wurde. Ein Routineverfahren, bei dem das restliche Gewebe entfernt werden kann, war notwendig. Aber dieses Verfahren ist laut Vorschläge wurde diesen Sommer für strafbar erklärt. Die Ärzte warteten, Amber Ts Zustand verschlechterte sich und als der Eingriff durchgeführt wurde, war es bereits zu spät.
Der Tod von Amber T. in Georgia hätte durch eine frühere Kürettage verhindert werden können, so das Komitee zur Untersuchung der Müttersterblichkeit, berichtet PropublicaExperten des offiziellen staatlichen Komitees kamen zu dem Schluss, dass die Verzögerung des Verfahrens einen „erheblichen“ Einfluss auf den tödlichen Ausgang hatte. (Gel)