Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy soll am Dienstag seine Haftstrafe antreten. Er ist im Santé-Gefängnis in Paris inhaftiert – in einer neun Quadratmeter großen Einzelzelle.
Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy wird als erster französischer Staatschef der Nachkriegszeit und als erster Ex-Präsident eines EU-Landes hinter Gitter gebracht. Sarkozy muss seine Haftstrafe am Dienstag antreten. Er ist im Santé-Gefängnis in Paris inhaftiert – in einer neun Quadratmeter großen Einzelzelle, ohne Kontakt zu anderen Gefangenen.
Am 25. September verurteilte ein Gericht Sarkozy in der Affäre um illegale Wahlkampffinanzierung aus Libyen zu fünf Jahren Gefängnis mit sofortiger Vollstreckung. Den Richtern zufolge hatte Sarkozy enge Vertraute mit Verhandlungen in Libyen beauftragt, um seinen Präsidentschaftswahlkampf zu finanzieren.
Eine Haftentlassung ist frühestens in zwei Monaten möglich
Der ehemalige Präsident hat Berufung eingelegt. Aufgrund der „Schwere der Straftaten“ entschieden die Richter jedoch, dass er vor Beginn des Berufungsverfahrens eine Haftstrafe antreten müsse. Der 70-Jährige kann nach Antritt der Haft auch Haftentlastungen beantragen, etwa das Tragen einer elektronischen Fußfessel. Es kann jedoch bis zu zwei Monate dauern, bis über den Antrag entschieden wird. Auf jeden Fall wird sein Zuhause für lange Zeit die Einzelzelle in Santé sein.
Für besondere „Gäste“ gibt es einen Bereich. Im Komplex im Gebäude QB4 gibt es 19 Zellen für Gefangene mit gezielter Überwachung. Das Gefängnis spricht nicht von einem VIP-Bereich, sondern von einem „Bereich für schutzbedürftige Menschen“. Hierbei handelt es sich um Gefangene, deren Sicherheit gefährdet sein könnte, wenn sie mit anderen Gefangenen in Kontakt kommen, beispielsweise weil sie prominent sind oder ihr Fall in den Medien Schlagzeilen gemacht hat. Aber auch Sexualverbrecher, Gauner, die ihre Komplizen an die Justiz verraten haben, und verurteilte Polizisten sind dort inhaftiert.
Die Zellen in diesem Bereich sind nicht speziell ausgestattet. Wie alle anderen Gefangenen wird Sarkozy in seiner neun Quadratmeter großen Zelle eine Dusche, einen Kühlschrank und einen Fernseher haben. Es gibt ein kleines Bett mit einer Breite von 80 Zentimetern. Am Boden ist auch ein sehr kleiner Schreibtisch im Ikea-Stil befestigt.
AFP/dpa/fr