Die französische Regierung hat ein Sozialhaushaltsgesetz ohne endgültige Abstimmung durch das Parlament gebracht. Premier Michel Barnier Es wurde ein besonderer Artikel der Verfassung angewendet, der die Umsetzung von Haushaltstexten ohne Abstimmung ermöglicht. Nun muss die Regierung damit rechnen, von der Opposition gestürzt zu werden.
Der Rechtspopulist Marine Le Pen und Parteien aus dem linken Lager hatten in diesem Fall mit einem Misstrauensvotum gedroht. Da Barniers Mitte-Rechts-Regierung keine Mehrheit in der Nationalversammlung hat, besteht die Gefahr eines Sturzes. Präsident Emmanuel Macron würde durch einen solchen Schritt zwar nicht abgewählt, würde aber auch unter Druck geraten.
sagte Barnier mit Blick auf das Mögliche Misstrauensvotum: „Ich glaube aufrichtig, dass die Franzosen es uns nicht verzeihen würden, dass wir individuelle Interessen über die Zukunft der Nation stellen.“ Die Opposition hat 24 Stunden Zeit, den Antrag einzureichen.
Vor ein paar Tagen erinnerte Barnier im französischen Fernsehen daran, dass… Frankreich ist mit 3.228 Milliarden Euro hoch verschuldet und muss sparen. Seine Regierung legte deshalb einen Sparhaushalt auf.
Das Parlament konnte erst im Sommer aufgelöst werden
Erst im Juni konnte das Parlament erneut aufgelöst werden, nachdem Frankreichs Präsident Macron erst nach der Europawahl im Sommer Neuwahlen ausrief. Sollte Barniers Regierung durch ein Misstrauensvotum gestürzt werden, könnte Macron einen neuen Premierminister ernennen oder Barnier erneut mit der Regierungsbildung beauftragen. Wie der nächste Premierminister eine Mehrheit zusammenstellen soll, wäre angesichts der derzeitigen Mehrheit im Parlament eine offene Frage.
Gleichzeitig muss Le Pen selbst um ihre politische Zukunft fürchten: Aufgrund eines Verfahrens gegen sie wegen des Verdachts der Veruntreuung von EU-Geldern will die französische Staatsanwaltschaft ihr das Kandidaturrecht – also das Recht auf Kandidatur – entziehen für ein politisches Amt.