Nachrichtenportal Deutschland

Frankreich: Autofahrer fährt absichtlich in Menschen hinein

Vier Schwerverletzte


Autofahrer in Frankreich fahren absichtlich in Menschen hinein

Artikel anhören

https://streamingww.n-tv.de/proxy/abr/2025/11/TTSART_26142206_20251105120647-progaud.ism/.mp4

Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Weitere Informationen

In einer französischen Gemeinde hat ein Mann absichtlich mehrere Fußgänger und einen Radfahrer angefahren. Zwei Menschen werden lebensgefährlich verletzt. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft nimmt die Ermittlungen jedoch immer noch nicht auf.

Auf der französischen Atlantikinsel Ile d’Oléron hat ein Autofahrer, von dem bekannt ist, dass er psychische Probleme hat, mehrere Fußgänger und Radfahrer absichtlich angefahren und verletzt. Nach Angaben von Innenminister Laurent Nuñez wurden fünf Menschen getötet und zwei schwer verletzt. Weitere Personen waren vermutlich von der Szene betroffen, wurden jedoch nicht körperlich verletzt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft rief der 35-jährige Fahrer bei seiner Festnahme „Allah Akbar“ (in etwa: Gott ist groß).

Nach Angaben der Ermittler fuhr der Mann gegen 8.45 Uhr mit seinem Auto über eine Strecke von mehreren Kilometern um Menschen herum. Das Motiv des Mannes ist noch unklar und muss im Rahmen der Ermittlungen geklärt werden. Er galt nicht als radikalisiert. „Er war den Geheimdiensten nicht bekannt, hatte aber in der Vergangenheit mehrere Verbrechen begangen“, sagte Nuñez.

Der 35-Jährige, der bereits wegen einfacher Delikte polizeibekannt war, wurde wegen versuchten Mordes in Polizeigewahrsam genommen. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft hat sich noch nicht in die Ermittlungen eingemischt, beobachtet den Fall aber.

Nach Angaben des Bürgermeisters von Saint-Pierre d’Oléron, Christophe Sueur, fiel der in seiner Gemeinde lebende Mann durch „zahlreiche Entgleisungen“ im Zusammenhang mit seinem Alkohol- und Drogenkonsum auf. Er lebte allein in einem Wohnwagen.

Innenminister Nuñez sagte am Nachmittag vor Ort, dass die Fahrt des Mannes 35 Minuten gedauert habe. Bei seiner Festnahme leistete der Inselbewohner Widerstand und zündete sein Auto an. Nach Informationen der Zeitung „Le Figaro“ hatte der Mann mehrere Gasflaschen im Auto. Die Einsatzkräfte setzten einen Taser ein, um den 35-Jährigen bewegungsunfähig zu machen. Der Mann wird derzeit vernommen, wird aber voraussichtlich nicht viel sagen. Zur Frage, ob es sich bei dem Vorfall um einen Terrorakt handele, wollte sich der Innenminister nicht äußern. Es ist Sache der Justiz, das herauszufinden.

Die Sprecherin der Nationalversammlung, Yaël Braun-Pivet, drückte den Opfern, darunter einem Mitarbeiter eines Mitglieds der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National, ihr Beileid aus.

Die mobile Version verlassen