Es ist jedes Jahr keine leichte Aufgabe, den Frankfurter Weihnachtsbaum unbeschädigt auf den Römerberg zu bringen. Jetzt gibt es „Frau Holle“ – und zumindest findet sie der Bürgermeister „noch schöner“ als die Bäume in den Vorjahren.
Die aufgestellte Tanne am Römer.
Bild © Frank Angermund (hr)
Nach rund 60 Kilometern mit dem Schwerlasttransporter hat es „Frau Holle“ am Montagmorgen pünktlich geschafft: Die rund 30 Meter hohe Nordmanntanne aus dem Spessart erreichte gegen sieben Uhr ihr Ziel am Frankfurter Römer, wo sie am Morgen offiziell von Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) in Empfang genommen wurde.
Wenige Stunden später war der 9,5 Tonnen schwere Baum aufgebaut und erschien in seiner ganzen Pracht an der Stelle, an der er ab dem 24. November den Weihnachtsmarkt schmücken wird.
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04:18 Min ||hessenschau
Aufstellung des Weihnachtsbaumes „Frau Holle“ auf dem Römerberg

Vom Garten bis zum Weihnachtsmarkt
Unter den Schaulustigen am Römerberg war am Morgen auch die Familie Kruse aus Schöllkrippen im Spessart, Bayern. Die Tanne stammt aus ihrem Garten. Der Baum sei einfach zu hoch geworden, sagte Michael Kruse. Auf dem Weihnachtsmarkt hat es einen Nutzen: „Hier macht es noch immer Freude.“ Und anschließend geht der Baum in eine Behindertenwerkstatt, wo das Holz bearbeitet werden soll.
Baumpate von „Frau Holle“ ist in diesem Jahr der Tourismusverband Bergwinkel, bestehend aus den Gemeinden Sinntal, Schlüchtern und Steinau (alle Main-Kinzig). Auch die Brüder Grimm hätten einen Teil ihrer Jugend in Steinau an der Straße verbracht, sagte Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (SPD). Der Name „Frau Holle“ ist daher besonders passend.
Erhält „Frau Holle“ weniger Kritik und Spott?
Vor vier Jahren wurde der Frankfurter Weihnachtsbaum wegen seiner Herkunft aus dem Spessart in Anlehnung an die Brüder Grimm „Gretel“ genannt. Allerdings überstanden sowohl „Gretel“ als auch ihr Vorgänger „Bertl“ die Lieferung nach Frankfurt weniger gut und sorgten daher bundesweit für Spott.
Noch bevor sich „Frau Holle“ in all ihrer Pracht zeigen konnte, sagte Rocco Schimmel vom zuständigen Verkehrsunternehmen am Morgen: „Kritik wird uns natürlich zuteil werden.“ Für den Transport muss die elf Meter breite Tanne auf vier Meter zusammengebunden werden; Das Ergebnis kann dann etwas „rau“ aussehen.
„Der schönste Baum, den wir je gefahren haben“
Als Weihnachtsbaum habe man sich dieses Jahr erstmals seit 23 Jahren für eine Nordmanntanne entschieden, betonte Bürgermeister Mike Josef. In den Vorjahren waren die Fichten immer weniger dicht gewachsen.
„Deshalb sage ich nur, dass wir letztes Jahr einen schönen Baum hatten und dieses Jahr wird er noch schöner sein“, sagt Josef.
Rocco Schimmel war jedenfalls überzeugt: „Ich finde, es ist der schönste Baum, den wir je gefahren haben.“ Auch Familie Kruse freut sich über ihre Tanne am Frankfurter Römer – und hat sich ein kleines Andenken gesichert: Nach dem Fällen der Tanne wurde sie um zwei Meter gekürzt. Aus dem Holz möchte die Familie eine Bank bauen. Dann bleibt ein Teil des Baumes in Schöllkrippen übrig.
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Quelle: hessenschau.de/Saskia Klingelschmitt, dpa/lhe
			
