Schon wieder nichts! Trump unternahm im Nahen Osten große Anstrengungen, nachdem sein Freund Wladimir ihn in der Ukraine wie ein altes Handtuch an einer Wäscheleine hängen ließ. Um endlich wenigstens den verdammten Friedensnobelpreis für Gaza zu bekommen, ließ Trump sogar seinen Plan, die Trümmerwüste in ein Hotelparadies zu verwandeln, in der Schublade verschwinden, weil das Projekt als Vollendung der ethnischen Säuberung hätte missverstanden werden können. Trump hat nicht einmal den Nobelpreis für Literatur gewonnen, obwohl seine Botschaften auf Truth Social eine einzigartige Kunstform darstellen. Angesichts dieser offensichtlichen oder stillen Ungerechtigkeit ist es nur richtig und angemessen, dass die neue Dollarmünze, die zum Unabhängigkeitstag geprägt wurde, auf beiden Seiten Trumps Konterfei trägt.
Auch Merkel ging erneut leer aus
Zumindest mit einer Medaille könnten wir Angela Merkel darüber trösten, dass sie auch wieder leer ausgegangen ist. Ihre Erfolge bei der Zähmung Putins gerieten so in Vergessenheit, dass sie die Menschen nun selbst in einem ungarischen Partisanenradiosender daran erinnern musste. Sie klang ein wenig wie Trump, der immer wieder behauptet, Putin wäre nicht in die Ukraine einmarschiert, wenn er, Trump, amerikanischer Präsident gewesen wäre. Merkel hätte einfach nicht so früh das Handtuch werfen und mindestens bis zur Rückkehr Trumps im Amt bleiben sollen, damit nicht zwischenzeitlich ein paar Amateure die Welt in die Enge trieben.
Ein bewährter Krisenmanager wie unsere ehemalige Bundeskanzlerin hätte vielleicht auch verhindern können, dass der Kulturkampf um Wurst und Schnitzel zu dem Kampf im Europaparlament eskalierte, den wir diese Woche erlebten. Es ging nicht mehr nur um die Frage, ob das Zigeunerschnitzel noch als Migrantenmedaillon angeboten werden könne. Es geht um die grundsätzliche Frage, was das Wesen des Schnitzels, des Schinkens und der Wurst ausmacht: die Form oder der Inhalt.
Die Mehrheit der Abgeordneten war der Meinung, dass eine Wurst nur dann als Wurst bezeichnet werden dürfe, wenn sie aus Fleisch hergestellt sei (wie Conchita Wurst). Natürlich könnte es schon vor dem Siegeszug des Vegetarismus zu Zweifeln gekommen sein. Auf jeden Fall kannten wir einen Metzgergesellen, der nur die Wurst aß, die er selbst gestopft hatte.
Warum sollten die Tofuscheiben Schnitzel heißen?
Das neue Reinheitsgebot soll für alle Lebensmittel gelten, die aus der Metzgerei stammen und den Cholesterinspiegel erhöhen. Die Abgeordneten des EU-Parlaments, die dafür kämpfen, dass Veganer und/oder Tierschützer ihren Burger oder ihr Steak essen können, allerdings aus Soja- oder Erbsenproteinen und ohne Tierleid, haben sich vergeblich dagegen gewehrt. Ja, jeder sollte auf seine Weise glücklich sein. Wir wundern uns nur ein wenig, dass Tofu-Esser ihre Tofu-Stücke Schnitzel nennen wollen, was an das blutige Stück Fleisch erinnert, das aus dem Hintern eines armen Schweins herausgeschnitten wurde.
Wie dem auch sei: Wer wie der Autor dieser Zeilen schon einmal in eine wunderbar aussehende Quarktasche gebissen hat und dabei herausgefunden hat, dass es sich dabei um eine Nierenpastete handelte, deren Inneres so aussah, roch und schmeckte, als wäre sie bereits verstoffwechselt worden, der kann nur für Klarheit und Wahrheit bei der Kennzeichnung und Präsentation von Lebensmitteln plädieren.
Der Warnhinweis „vegan“ würde ausreichen
Für uns wäre die Bezeichnung „vegan“ eine Warnung genug. Doch nicht immer ist als Schnitzel getarntes Sojamehl so deutlich zu erkennen. Auch wir hätten in der Kantine fast zum „Planted Chicken“ gegriffen, wenn uns nicht der ungläubige Blick eines Kollegen in letzter Sekunde auf den Fehler aufmerksam gemacht hätte, den wir mit diesem Aufschnitt gemacht hatten.
Den überzeugten Vegetariern haben wir das Gericht nicht weggenommen. Denn als wir genau hinsahen, dachten wir, dass man das Huhn, das wir gepflanzt hatten, auch als gesäten oder gedroschenen Hund bezeichnen könnte, und genau dieser Gedanke stillte unseren Hunger vollkommen.