AUDIO: Liniendienst durch die Nordostpassage: Frachter erreicht Hamburg (1 Min.)
Stand: 15. Oktober 2025 15:11 Uhr
Ein im Linienverkehr durch die Arktis fahrendes Containerschiff ist am Mittwoch erstmals im Hamburger Hafen eingetroffen. Die etwa 300 Meter lange „Istanbul-Brücke“ stammte aus China und wählte den nördlichen Seeweg um Russland herum nach Europa.
Ende letzten Monats startete die „Istanbul-Brücke“ im chinesischen Ningbo und machte sich dann auf den Weg nach Norden nach Europa. Für die Durchquerung der Nordostpassage zwischen Pazifik und Atlantik benötigte das Schiff nur 20 Tage. Normalerweise fahren Containerschiffe durch den Suezkanal – oder aufgrund der aktuellen Sicherheitslage oft auch rund um die Südspitze Afrikas. Diese dauert etwa doppelt so lange wie die Nordseeroute und ist mehr als halb so lang.
Der Klimawandel macht die Nordostpassage passierbar
Lange Zeit galt die Nordostpassage nur mit dem Einsatz von Eisbrechern als passierbar. Aufgrund des Klimawandels zieht sich das Eis immer mehr zurück. Die „Istanbul-Brücke“ konnte die gesamte Strecke ohne die Unterstützung eines Eisbrechers zurücklegen.
2018 durchquerte übrigens erstmals ein Containerschiff die gesamte Nordostpassage, nämlich die „Venta Maersk“. Seitdem haben sich westliche Reedereien auch aus politischen Gründen weitgehend aus der Region zurückgezogen. Die Nordostpassage ist Teil russischer Hoheitsgewässer. Die „Istanbul Bridge“ fährt für eine chinesische Reederei. Zufälligerweise befindet sich die „Venta Maersk“ derzeit auch in Hamburg.