Mit einem neu eingebauten Motor gelang Max Verstappen beim Formel-1-Rennen in Brasilien ein denkwürdiges Comeback. Bei McLaren stellt man sich jedoch die Frage: Darf das Triebwerk problemlos gewechselt werden? Das FIA-Reglement gibt darauf nur bedingt eine Antwort.
Hat Red Bull Racing in Brasilien möglicherweise gegen die Regeln verstoßen, indem es den Motor im RB21 von Max Verstappen gewechselt hat? McLaren möchte vor allem, dass die FIA diese Frage beantwortet. Darüber berichtet das Fachportal „The Race“.
Der Hintergrund: Da Red Bull den Motor rein aus Leistungsgründen und nicht aus Sicherheitsgründen ausgetauscht hat, geht man bei McLaren davon aus, dass die Kosten für das Aggregat mit dem Budget, das jedem Team zur Verfügung steht und das streng begrenzt ist, verrechnet werden müssen. Bei Überschreitungen des Budgets drohen empfindliche Strafen.
Formel-1-Teams interpretieren die Regel unterschiedlich
Das Problem: Das FIA-Reglement ist diesbezüglich nicht eindeutig. Einige Teams, schreibt „The Race“, seien der Meinung, dass ein Motorwechsel aus Leistungsgründen aus dem festgelegten Budget bezahlt werden müsse. Andere Teams sind anderer Meinung. Aus diesem Grund forderte McLaren nun eine Antwort vom Weltverband.
„Wenn der Motor aus Leistungsgründen gewechselt wird, sollte er unter die Kostenlücke fallen. Warten wir ab, ob das hier der Fall ist“, sagte McLaren-Teamchef Andrea Stella in Brasilien. Davon ist sein Team bisher fest ausgegangen. „Und das ist auch der Grund, warum wir es nicht machen. Weil es unter dem Budget liegen würde.“
Laut „The Race“ haben weder die FIA noch Red Bull bisher auf Anfragen nach einer Stellungnahme reagiert.
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Red Bull gibt zu: Neuer Motor bringt etwas
Es ist schwer zu sagen, wie viel Zeit Red Bull mit dem neuen Motor letztendlich pro Runde gewonnen hat. Allerdings gab Teamchef Laurent Mekies in Sao Paulo offen zu, dass der Wechsel rein aus Leistungsgründen erfolgte und definitiv einen Unterschied machte.
„Es ist schwer, eine Zahl zu nennen, aber die Lücken sind so gering, dass alles zählt“, sagte er.
