Eines Nachts macht sich die Teenagerin Lilly mit ihrem Freund Pascal auf den Weg in die Freiheit. Weg von zu Hause, wo sie unter Einsamkeit und Melancholie litt. Doch ihre Freiheit soll nicht von Dauer sein.
Am nächsten Tag wird Lilly tot im See in der Nähe des Hauses aufgefunden. Pascal hingegen ist flüchtig. Für Kommissarin Winkler (Cornelia Gröschel) und ihren Chef Peter Schnabel (Martin Brambach) bleibt es „Tatort: Siebenschläfer“ (So 12. Oktober, 20:15 Uhr im Ersten) Der erste Hinweis ist nur die Jugendeinrichtung, die ihm den Titel gegeben hat.
Die meisten Häuser leisten hervorragende, sehr wichtige Arbeit.
Peter Schnabel (Martin Brambach) an seinen Kollegen Winkler
Der Siebenschläfer ist chronisch unterbesetzt und die Heimleiterin versucht, den Familienbetrieb so gut es geht zusammenzuhalten. Auch Peter Schnabel hat seit dem Weggang von Kommissar Gorniak mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen und muss sich daher zunächst widerwillig an den Ermittlungen beteiligen.
„Tatort: Siebenschläfer“ (Regie: Thomas Sieben) versucht durch die in den Ermittlungen herangezogenen Parallelen zwischen Polizei und Kinderheim sowie dem Jugendamt schon früh Systemkritik zu üben. Doch anstatt dies dialektisch aufzuarbeiten, wird es bereits von den Figuren selbst durchdiskutiert, die sich in prophetischen Gesprächen über das Gute und Böse von Kinder- und Jugendeinrichtungen verlieren.

© MDR/MadeFor Film/Steffen Junghan/MDR/MadeFor Film/Steffen Junghans
Alle hier erliegen ihrem unheilbaren Weltschmerz und werfen sich ständig melancholische Blicke zu. Trotz all der übertriebenen Ernsthaftigkeit kommt der Film nicht in Gang.
Wo sind die Detektive, die den Fall aufklären wollen? Die voller Ekstase ihrer Arbeit nachgehen, egal wie schlimm das Schicksal ihrer Opfer auch sein mag? In „Seven Sleepers“ scheinen alle einfach lustlos dabei zu sein, das System am Laufen zu halten. Ihnen die Schuld zu geben, zeugt von einem Mangel an persönlicher Verantwortung.