Kiel. Trotz strenger Kontrollen kann Fleisch von Schafen und Rindern, die mit dem Blauzungenvirus infiziert sind, auf dem Markt verkauft werden. Das Landwirtschaftsministerium schließt das zwar nicht aus, betont aber, dass auch in solchen Fällen keine Gefahr für Verbraucher bestehe. Das bestätigt auch das Friedrich-Loeffler-Institut. Demnach sei der Erreger nicht auf den Menschen übertragbar und der Verzehr von Fleisch oder Milch infizierter Tiere völlig unbedenklich.
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„Wir gehen davon aus, dass Produkte von infizierten Tieren nur in Ausnahmefällen durch die strengen Kontrollen schlüpfen“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Nach EU-Recht untersuchen Veterinäre in Schlachthöfen zunächst jedes Tier (Lebenduntersuchung) und anschließend jeden Schlachtkörper (Fleischuntersuchung). Zeigen sich Anzeichen einer Infektion (etwa Fieber), darf ein Tier nicht geschlachtet werden. Verdächtiges Fleisch wird aussortiert und vernichtet.
So schlüpfen infizierte Tiere durch
Das bestätigte der größte Rinderschlachthof Schleswig-Holsteins, Danish Crown in Husum. Demnach sei es nur denkbar, dass ein frisch infiziertes, aber gesund wirkendes Tier geschlachtet wird und im Handel landet. „Das ist aber nicht nur bei der Blauzungenkrankheit so“, berichtet ein Sprecher des Schlachthofs. Wenn Tiere aus Sicht der Veterinärmedizin gesund sind, werden sie geschlachtet. Und das nicht nur bei Danish Crown, wie am Fließband. In Husum werden pro Woche rund 2.000 Rinder aus halb Norddeutschland geschlachtet.
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Schlachthöfe dürfen tote Tiere nicht verarbeiten. Sie landen letztlich in Schleswig-Holsteins einziger Tierkörperbeseitigungsanlage in Jagel. In dieser Anlage werden die Kadaver zu Tiermehl und Fett verarbeitet.
CN