In der Debatte um Silvesterfeuerwerk spricht sich FDP-Generalsekretär Marco Buschmann gegen ein generelles Böllerverbot aus. „Privates Feuerwerk gänzlich zu verbieten, halte ich für unangemessen. Das wäre Kollektivhaftung“, sagte der ehemalige Bundesjustizminister dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Laut dem FDP-Politiker müsse man die Silvesterknallerei nicht mögen. „Aber einmal im Jahr sollte man den Menschen den Freiraum lassen, dieses Brauchtum zu pflegen.“ Als Reaktion auf die schweren Böllerschäden und Todesfälle durch sogenannte Kugelbomben in der Silvesternacht waren Rufe nach Konsequenzen laut geworden.
Unter anderem hatte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jochen Kopelke, auf die Frage, ob ein bundesweites Böllerverbot hilfreich wäre, gesagt: „Ja, ein Böllerverbot und eine Regulierung des Verkaufs sind Bausteine zur Verbesserung des Silvestergeschehens.“
Schon vor Silvester hatte auch der Präsident der Bundesärztekammer Klaus Reinhardt
ein solches Verbot gefordert. Bleibe die Politik weiter untätig, trage sie mit dazu bei, dass sich Jahr für Jahr Tausende Menschen durch Silvesterfeuerwerk verletzen. Tatsächlich gab es in der Silvesternacht viele Schwerstverletzte und sogar Tote durch das Hantieren mit Böllern. In Berlin-Schöneberg machte zudem eine Kugelbombe 36 Wohnungen unbewohnbar.
„Freiwillige Selbstgefährdung“
Buschmann appellierte stattdessen an die Eigenverantwortung von Bürgerinnen und Bürgern. Für derartige illegale Böller würden schon jetzt mehrjährige Haftstrafen oder empfindliche Geldstrafen drohen. „Wenn sich Menschen trotzdem auf die Gefahr solcher Böller für sich selbst einlassen, handelt es sich um freiwillige Selbstgefährdung“, sagte Buschmann.