Wer sich derzeit in Porto aufhält, sieht die Stadt permanent durch einen Sepiafilter.Bild: privat
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19.09.2024, 16:5919.09.2024, 18:46
Europa kämpft derzeit an vielen Fronten gegen die Naturgewalten. Im Fokus der Öffentlichkeit stehen die dramatischen Überschwemmungen in Österreich, Polen, Tschechien und Deutschland, wo ganze Städte evakuiert werden mussten und Flüsse zu reißenden Strömen anschwellen. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen, und das anhaltende Extremwetter hat bereits mehrere Menschenleben gefordert.
Doch bei all den Nachrichten über Überschwemmungen gerät ein anderes Naturdrama in Europa in den Schatten: die verheerenden Waldbrände in Portugal. Während einige Länder mit Überschwemmungen kämpfen, versucht Portugal derzeit, die Flammen zu bekämpfen, die inzwischen mehr als 15.000 Hektar Land zerstört und sieben Menschenleben gefordert haben.
Im Sommer hatte das Land vergleichsweise Glück, denn während der Hochsaison kam es nur zu wenigen schweren Bränden. Dennoch hat der heiße und trockene Sommer das Land anfällig für die Brände gemacht, die nun immer wieder aufflammen.
Eine der Maßnahmen: kontrolliertes Abbrennen von Wäldern, um eine Ausbreitung der Brände zu verhindern. So auch vor der Küstenstadt Porto im Nordwesten des Landes. Die Waldbrände haben die Stadt zwar noch nicht erreicht. Die Lage ist allerdings alles andere als entspannt. Wie ernst die Lage vor Ort ist, berichtete nun ein Reisender aus Deutschland gegenüber watson.
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Waldbrände in Portugal: Porto im Sepiafilter
Die junge Frau ist seit Mittwoch beruflich in dem beliebten Reiseziel und hatte vor der Reise von den Waldbränden im Land gehört. Dass diese bis nach Porto Folgen haben würden, damit hatte sie allerdings nicht gerechnet. Als sie kurz vor ihrem Ziel aus dem Fenster ihres Flugzeugs blickte, änderte sich das.
Aus der Luft waren viele einzelne Brände zu erkennen.Bild: privat
Zunächst erkenne sie von oben an den Rauchschwaden viele einzelne Waldbrände. Vor der Landung werde der Himmel allerdings „total dunkel“, sagt sie.
Schon nach der Ankunft ist in Porto die aktuelle Situation im Land deutlich sichtbar – denn die Stadt ist wie in einen Sepiafilter gehüllt. „Es sieht aus wie ein Retro-Film.“
Der Himmel veränderte sich, als das Flugzeug sich Porto näherte.Bild: privat
Wie sie erklärt, wohnt sie „zum Glück in einer Unterkunft in der Nähe des Wassers“, was wohl angenehmer sei als in der Innenstadt. Dort, wo sie lebt, seien „der Rauch und der Gestank ok“, sagt sie. Trotzdem sehe man auf den Fotos, die sie geschickt hat, dass selbst am Wasser die Luft alles andere als frisch sei. Immerhin könne man ab und zu den Himmel sehen, sagt sie.
Der dichte Rauch gelangt auch bis zum Wasser der Küstenstadt.Bild: privat
Brände um Porto kommen „gefährlich nahe“
So hatte sich die Reisende ihre Reise nicht vorgestellt. Erst ein Uber-Fahrer erklärte der jungen Reisenden auf dem Weg vom Flughafen zur Unterkunft, dass die Luft so dunkel sei, weil die Wälder rund um Porto kontrolliert abgebrannt würden.
Allerdings sei die Lage offenbar nicht so unter Kontrolle wie erhofft, wurde dem Deutschen mitgeteilt. „Bis Sonntag regnet es nicht und die Brände sind jetzt schon recht nah an der Stadt.“ Sie berichtet auch, dass die Brände auf allen Fernsehbildschirmen in ihrer Gegend zu sehen seien.
Die Lage vor Ort sei alles andere als entspannt. Wegen der Brände wisse sie noch nicht, wie sie die nächsten Tage verbringen werde. „Aber wir haben jetzt medizinische Masken gekauft.“ Damit wolle man sich in den kommenden Tagen vor dem Rauch im Inneren der Stadt schützen.
Für die Deutschen ist Italien eines der beliebtesten Urlaubsziele, wenn nicht sogar das beliebteste. Jedes Jahr zieht es Millionen von Touristen in die zahlreichen Städte mit antiken Monumenten oder an die traumhaften Strände am Mittelmeer. Dazu gibt es Pizza, Pasta und Gelato. Ein Traum.