Festnahmen von Schmugglern
Polizei weist 640 Menschen an Grenzkontrollen ab
21.09.2024, 11:52 Uhr
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Seit dieser Woche kontrollieren Beamte sämtliche Grenzen zu den Nachbarländern. Sie haben Hunderte illegale Einreisende festgestellt und 640 Menschen abgewiesen. Schleuser werden festgenommen und Haftbefehle vollstreckt. Die Zahl der Asylanträge nimmt allerdings nicht ab – im Gegenteil.
Nach der Ausweitung der Grenzkontrollen auf alle deutschen Landgrenzen am Montag wurden einem Medienbericht zufolge nach fünf Tagen 898 illegale Einreisende festgestellt. Nach Informationen der „Bild am Sonntag“ wurden 640 Menschen von der Bundespolizei an den Grenzen umgehend zurückgewiesen. 23 von ihnen seien bereits aus Deutschland abgeschoben worden.
Den Angaben zufolge wurden in den fünf Tagen 10 Schleuser festgenommen und 114 offene Haftbefehle vollstreckt. Zudem fassten die Beamten 17 Tatverdächtige aus der islamistischen, links- und rechtsextremistischen Szene.
An den westlichen Grenzen – also zu den Niederlanden, Frankreich, Luxemburg, Belgien und Dänemark – wurden bislang 182 illegale Einreiseversuche festgestellt. Das berichtet die Zeitung „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf interne Statistiken der Bundespolizeidirektionen. Von diesen bis Donnerstag an den Grenzen zu den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich registrierten Einreiseversuchen seien 100 durch eine Zurückweisung verhindert worden – die Menschen also direkt zurückgeschickt worden.
Das Bundesinnenministerium wollte die Zahlen den Angaben zufolge nicht kommentieren. Wie Bild weiter vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erfuhr, wurden an den Westgrenzen seit Montag 3.626 Asylanträge gestellt. In der Vorwoche waren es 3.581, in der Woche davor 3.063. Asylanträge werden bei der Einreise oder kurz danach gestellt.
Seit Montag gelten an allen deutschen Landgrenzen Grenzkontrollen. Betroffen von der Ausweitung waren Frankreich, Luxemburg, die Niederlande, Belgien und Dänemark. Die stationären und mobilen Kontrollen sind zunächst für sechs Monate bis Mitte März geplant, können aber verlängert werden. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte die Ausweitung der Kontrollen angeordnet, „um irreguläre Migration zurückzudrängen“.
Stationäre Grenzkontrollen gibt es bereits an den Landgrenzen zu Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz. Seit der Ausweitung dieser Kontrollen Mitte Oktober 2023 wurden laut Bundesinnenministerium rund 52.000 unerlaubte Einreisen festgestellt und rund 30.000 Zurückweisungen ausgesprochen – etwa wenn keine oder ungültige Reisedokumente vorgelegt wurden.