Nach rund vier Stunden jubelt mit Felix Hoffmann ein Überraschungssieger bei den Deutschen Meisterschaften in Oberhof. Freitag gewinnt das Rennen der Frauen – doch zuvor überschattet ein Sturz die Titelkämpfe.
Überraschungssieg bei den Deutschen Meisterschaften im Skispringen: Felix Hoffmann vom SWV Goldlauter springt mit einem starken Schlusssprung zum ersten nationalen Meistertitel seiner Karriere. Nach einem langen Wettkampftag mit 96,5 und 102,5 Metern und insgesamt 289,3 Punkten setzte sich der 28-Jährige knapp gegen den Grand-Prix-Gesamtsieger Philipp Raimund (95 und 103,5 m; 287,8 Punkte) durch – und kündigte zugleich seine Ambitionen auf einen Startplatz im Weltcupteam von Bundestrainer Stefan Horngacher an. Dritter wurde Pius Paschke mit 99 und der Tageshöchstdistanz von 105 Metern, 285,8 Punkten.
„Heute ging es vor allem ums Durchhalten mit den langen Wartezeiten“, erklärte Sieger Hoffmann nach dem Wettkampf: „Meine Sprünge an sich waren gut, allerdings hatte ich ein Problem mit der Symmetrie in der Luft. Ich bin natürlich sehr froh, dass es trotzdem so gut geklappt hat.“
Wellinger fällt im Finale zurück
Nach dem ersten Durchgang schien es, als könnte Andreas Wellinger seinen Meistertitel vom Vorjahr verteidigen, doch ein schwächerer zweiter Sprung von nur 98,5 Metern kostete den Ruhpoldinger die Medaille – er fiel hinter Paschke auf den vierten Platz zurück. Hinter ihm belegte Karl Geiger den fünften Platz.
Etwa vier Stunden und ein Herbst später
Es war das Ende eines langen Wettkampfes: Insgesamt nahmen 100 Athleten aller Altersklassen teil. Die Medaillenentscheidung dauerte rund vier Stunden und begann spät, bis weit nach 22 Uhr
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Das Einzelspringen von der Normalschanze unter Hybridbedingungen – Anlauf auf Eis, Landung auf Matten – wurde von einem schweren Sturz des Hinterzartener Yann Kullmann überschattet: Der 19-Jährige stürzte nach der Landung und musste im Auslauf minutenlang medizinisch behandelt werden. Eine Diagnose steht noch aus.
Selina Freitag mit deutlichem Vorsprung zum Titel
Den Meistertitel bei den Skispringerinnen sicherte sich Selina Freitag mit deutlichem Vorsprung: Die 24-Jährige von der SG Nickelhütte Aue führte das Feld nach dem ersten Durchgang souverän an und kam am Ende mit 96 und 93,5 Metern auf 312,7 Punkte – sie schlug Agnes Reisch, die 90 und 92,5 Meter schaffte (296,3 Punkte). Titelverteidigerin Katharina Schmid belegte mit Weiten von 85,5 und 95,5 Metern (283 Tb.) mit großem Abstand den dritten Platz.
„Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden. Ich hatte gleich einen guten Start im Training. Es war schwierig, die Konzentration hochzuhalten, weil es lange gedauert hat“, erklärte Freitag, für den es nach 2022 und 2023 der dritte Meistertitel ist.
Knapp hinter dem Podium belegte Juliane Seyfarth den vierten Platz, gefolgt von Anna Hollandt (5.) und Alvine Holz (6.).
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Am Sonntag folgen die Teambewerbe im Rahmen der Meisterschaft: Um 9:30 Uhr startet der Probelauf, bevor Männer und Frauen, aufgeteilt in ihre jeweiligen Landesskiverbände, um die Titel kämpfen – die Frauen treten in Zweierteams und die Männer in Viererteams an.
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