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Federer enthüllt Zverevs größtes Problem

Federer enthüllt Zverevs größtes Problem
Jonas Nohe

Roger Federer hat eine klare Meinung darüber, was Alexander Zverev zum lang ersehnten ersten Grand-Slam-Titel fehlt. Die Tennislegende rät dem Deutschen, seine Herangehensweise zu überdenken.

Tennislegende Roger Federer hat einen wesentlichen Grund dafür identifiziert, warum die deutsche Nummer eins Alexander Zverev noch immer auf seinen ersten Grand-Slam-Sieg wartet.

{ „Platzhaltertyp“: „MREC“ }

„Ich sehe einen Spieler, der viel zu passiv und viel zu defensiv spielt, wenn es am wichtigsten ist“, sagte der 43-Jährige bei einer Pressekonferenz des Sportartikelherstellers Wilson im Vorfeld des Laver Cups in Berlin – und zog den Vergleich zu einem anderen großen Namen: „Das haben wir bei Andy Murray am Anfang seiner Karriere gesehen: Seine DNA war es, sich zurückzuziehen – und ich glaube, gegen die besten Spieler in der heißen Phase eines Turniers wird sich dein Gegner in der Offensive immer so wohl fühlen, dass du selbst die Initiative ergreifen musst.“

Genau das habe der Schweizer bei Zverevs Halbfinalniederlage bei den US Open gegen den Amerikaner Taylor Fritz vermisst. Federer glaubt, „dass Sascha sich immer wieder daran erinnern muss, nicht zu passiv zu sein. Dann kann ihm noch etwas ganz Großes passieren!“

„Er hat die beste Rückhand aller Zeiten“

Zverev bringt in Federers Augen alle Voraussetzungen mit, um bei einem der vier größten Turniere im Tenniskalender zu triumphieren. „Ich habe sehr, sehr oft gegen ihn gespielt: Er ist ein wunderbarer Spieler, er hat eine der besten Rückhände überhaupt“, schwärmte der 20-fache Grand-Slam-Champion und Wimbledon-Rekordsieger: „In der Defensive ist er großartig – aber um zu gewinnen, muss man auf die Siege losgehen, die fallen einem nicht einfach so zu. Vor allem nicht der erste!“

{ „Platzhaltertyp“: „MREC“ }

Sollte Zverev bei den Australian Open, den French Open, in Wimbledon oder den US Open jemals der ersehnte erste Sieg gelingen, könnte dies nach Federers Erfahrung eine Initialzündung sein: „Nach dem ersten Grand-Slam-Titel klappt es vielleicht ein Stück weit über das Selbstvertrauen.“

Gib die Passivität auf

Dafür müsse der 27-jährige Deutsche aber seine Passivität auf dem Court aufgeben und „daran glauben, daran trainieren und mit jeder Faser seines Körpers spüren, dass das der Weg für die Zukunft ist“, sagte Federer, schränkte aber zugleich ein: „Das ist nur meine Meinung, die nicht automatisch bedeutet, dass alles richtig ist. Nur er selbst weiß, was in seinem Kopf vorgeht, wenn er sich auf dem Court zurückzieht und von weiter hinten spielt.“

Momentan sei er aber vor allem „sehr glücklich zu sehen, dass Zverev nach seiner Verletzung so stark zurückgekommen ist, denn natürlich war es kein einfacher Weg für ihn.“ Zverev war im Juni 2022 im French Open-Halbfinale gegen Rafael Nadal beim Stand von 6:7, 6:6 umgeknickt und hatte sich dabei nach eigener Aussage alle drei Außenbänder im rechten Sprunggelenk gerissen. Er fiel daraufhin rund sechs Monate aus.

Beim Laver Cup, der am Freitag in der Berliner Uber Arena beginnt, tritt Zverev für „Team Europe“ im Duell mit „Team World“ an der Seite von Carlos Alcaraz, Gregor Dimitrov, Daniil Medvedev, Casper Ruud und Stefanos Tsitsipas an.

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