Am Abend kommt es zum Spitzenspiel in der Champions League zwischen dem FC Bayern und dem FC Barcelona. Bei dem Spiel handelt es sich auch um ein Duell zwischen den Topscorern Harry Kane und Robert Lewandowski, der dieses Mal keine Vorlagen von Thomas Müller erhält.
41 Tore in einer Saison – diese Marke hat sich Robert Lewandowski im Jahr 2021 tief in die Geschichtsbücher der Bundesliga und des FC Bayern eingebrannt. Für die Ewigkeit, dachte man, bis sich ein gewisser Harry Kane das Trikot des deutschen Rekordmeisters überstreifte und sich in die Luft schoss Tor für Tor in die Geschichte ein, in seiner ersten Saison in München.
Am Ende der letzten Saison hatte Kane 36 Tore geschossen: genug für einen Torschützenkönig, den goldenen Schuh und den Titel der absoluten Weltklasse, aber für das Wort „historisch“ reichte es einfach nicht.
Nach der Krise im letzten Jahr: Lewandowski punktet erneut
Lewandowski musste dieses Rennen aus der Ferne beobachten. Seit 2022 lebt er in Barcelona. Nach einer guten ersten Saison wurde er letzte Saison kritisiert. Kein Titel mit dem FC Barcelona und „nur“ 19 Tore in der Liga. Für Lewandowski ein historischer Wert, wenn auch negativ. Es war das erste Mal seit 2015, dass er in einer Liga weniger als 20 Tore geschossen hatte, was den 36-Jährigen vermuten ließ, dass er nun am Ende seiner Karriere angelangt sei.
Diese Kritik führt er derzeit Spiel für Spiel ad absurdum. Nach zehn Ligaspielen hat er bereits zwölf Tore auf seinem Konto und in der Champions League erzielte er zwei Tore. Diese Renaissance ist auch Hansi Flick zu verdanken, der mit seiner offensiven Spielweise und dem 4-2-3-1-System deutlich besser zurechtkommt als unter seinem Vorgänger 3-3.
Kane glänzt als Versorger unter Kompany
Auch für Harry Kane war es unter Vincent Kompany etwas schwieriger, Tore zu erzielen. Für ihn bedeutet das: drei Spiele ohne Tor. Die Bilanz des Engländers ist immer noch beeindruckend. Mit dem Hattrick gegen den VfB Stuttgart am Wochenende steigerte er seine Tore in der Liga auf acht und in der Champions League kommt er auf vier Tore. Zudem ist Kane unter Kompany deutlich stärker ins Spiel eingebunden und glänzt auch als Vorbereiter: In der Bundesliga hat er bereits sechs Assists auf seinem Konto.
„Man kann Harry und Lewy nicht wirklich vergleichen“, sagte Joshua Kimmich kürzlich. „Harry ist jemand, der wirklich Spaß am Spielen hat, der manchmal einen Zehn-Punkte-Pass werfen kann. Lewy konzentriert sich mehr darauf, selbst Tore zu schießen. Beide helfen ihrer Mannschaft mit ihrem Stil enorm.“ Das stimmt zweifellos – auch wenn es im Fall von Kane noch nicht zu einem Titel führt.
Müller: „Besondere Verbindung“ zu Lewandowski
Wenn der FC Bayern und der FC Barcelona am Mittwoch in der Champions League gegeneinander antreten, wird es auch ein Duell zweier einzigartiger Torschützen geben. Lewandowski hat in 783 Spielen 582 Profitore erzielt (Torquote: 0,74), Kane hat in 569 Spielen 364 Tore erzielt (Torquote: 0,64). Auch in Sachen Titel verfügt Lewandowski über ein deutlich umfangreicheres Portfolio: einen Champions-League-Titel, vier Landespokale und elf Meistertitel.
Die meisten davon brachte er mit seinen ehemaligen Kollegen beim FC Bayern mit. Einer von ihnen: Thomas Müller, der 64 von Lewandowskis 344 Toren beim FC Bayern vorbereitete. „Lewy war der Sturmpartner, mit dem ich am längsten und intensivsten gespielt habe“, sagte Müller gegenüber „Bild“. „Ich hatte auf dem Platz eine besondere Verbindung zu ihm. Aber da die Verbindung am Mittwoch nicht besteht, müssen wir keine Angst haben. Ich werde ihm also nichts aufzwingen.“
Nach Verletzungen: Musiala, De Jong und Olmo wieder im Kader
Dafür sind am Mittwoch die spanischen Supertalente Lamine Yamal, Pedri und Gavi verantwortlich. Auch Dani Olmo und Frenkie de Jong dürften Barcelona-Trainer Hansi Flick nach langen Verletzungen im Champions-League-Duell wieder zur Verfügung stehen. Und dass Müllers Zusammenspiel mit Kane gegen den VfB Stuttgart ganz gut funktioniert, hat er zuletzt bewiesen. Zudem wird Jamal Musiala gegen Barcelona voraussichtlich wieder im Kader stehen – und die Offensivabteilung mit Michael Olisé, Serge Gnabry und Kingsley Coman funktioniert derzeit recht gut.
Im Video: Kanes Hattrick im Spiel gegen den VfB Stuttgart
Quelle: BR24Sport
22. Oktober 2024 – 18:30 Uhr