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FC Bayern: „Die Farbe getrunken“ – Union-Trainer Baumgart sauer nach Bayern-Spiel

Der FC Bayern verliert erstmals Punkte, kann am Ende aber noch ein Unentschieden retten. Auch dank eines verpassten Tores, das erst nach einer minutenlangen Unterbrechung aberkannt wurde. Die Entscheidung dürfte im Millimeterbereich liegen, findet der Trainer von Union Berlin klare Worte.

Die hauchdünne Abseitsentscheidung gegen seine Mannschaft mithilfe eines Videobeweises sorgte bei Union Berlin-Trainer Steffen Baumgart für einige Verärgerung. „Das erste Tor ist ein Tor. Die Abseitsstellung wegen dieser fünf Millimeter bedeutete, dass jemand Farbe getrunken hat. Es tut mir leid“, sagte Baumgart im Sender Sky nach dem 2:2 seiner Mannschaft gegen den FC Bayern.

Berlins vermeintlicher Führungstreffer in der neunten Minute durch Ilyas Ansah wurde nach Intervention des Video-Schiedsrichters wegen Abseits nicht anerkannt. Auf den Fernsehbildern mit der kalibrierten Linie war es mit bloßem Auge schwer zu erkennen.

Solche knappen Entscheidungen kritisierte Baumgart grundsätzlich. „In Bremen funktioniert die Abseitslinie nicht, wir brauchen 45 Minuten, bis wir eine Grenze ziehen. Und hier schaffen wir es, sie auf 0,5 Millimeter zu ziehen. Für mich ist das nicht zuverlässig. Wir reden hier über den Millimeterbereich“, klagte der Trainer.

Zum Glück für den FC Bayern nimmt Schiedsrichter Exner das Tor zurück

Was war passiert? 9. Minute: Union-Stürmer Ansah kommt nach einer Ecke an den Ball und überwindet Manuel Neuer. Die Alte Försterei explodiert – bis sich der VAR meldet. Da sich der U21-Nationalspieler bei der Kopfballvorlage von Rothe wohl knapp im Abseits befand, nahm Schiedsrichter Florian Exner nach einer minutenlangen Unterbrechung das Tor zurück.

Am Ende brach eine Serie beim FC Bayern. Im 17. Pflichtspiel blieben die Münchner erstmals sieglos. Ein später Treffer von Harry Kane brachte den Bayern zumindest einen Punkt, nachdem es bis zur Nachspielzeit wie die erste Saisonniederlage aussah. Vier Tage nach dem berauschenden Champions-League-Erfolg in Paris kam die Mannschaft aufgrund eines Fehlers von Torwart Manuel Neuer nicht über das Unentschieden hinaus.

Der Rekordmeister tat sich über weite Strecken gegen unliebsame Berliner schwer. Danilho Doekhi brachte die Hausherren zunächst in Führung (27. Minute). Der zentral geschossene Ball rutschte Neuer durch die Hände. „Am Anfang sehe ich ihn nicht so gut, aber dann treffe ich die falsche Entscheidung. Es wäre besser gewesen, wenn ich versucht hätte, ihn mit einer Hand wegzuschlagen“, sagte der 39-Jährige: „Ich habe versucht, ihn festzuhalten, weil vor mir so viel los war, und das war die falsche Entscheidung.“ Er wollte den Ball sichern, um zu verhindern, dass durch einen Abpraller ein Tor erzielt wird.

Luis Díaz (38.) glich in einer dringenden Phase vor der Pause aus. Topscorer Kane konnte die erneute Führung der Berliner durch Doekhi (83.) mit seinem dreizehnten Saisontreffer egalisieren (90.+3). Die Münchner verpassten es, ihren eigenen Bundesliga-Startrekord aus dem Jahr 2015 aufzustellen. Zuvor hatte der deutsche Rekordmeister alle 16 Pflichtspiele dieser Saison gewonnen. Kein Team in Europas Topligen ist jemals so gut in eine Saison gestartet.

pk

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